In einem Interview mit der "Bunten" erhob Natascha Kampusch, die acht Jahre lang von Wolfgang Priklopil in einem Kellerverlies gefangen gehalten wurde, schwere Vorwürfe gegen die ermittelnden Beamten: “Ich kann nicht ändern, dass die Polizei nicht gut genug nach mir gesucht hat oder dass diverse Ermittlungspannen passiert sind”. Sie wird immer wieder von der Wut über die Ungerechtigkeit, die ihr widerfahren ist übermannt, versucht aber, mit ihrem Schicksal Frieden zu schließen: "Ich bin mir bewusst, dass Kriminalität ein Teil unserer Welt ist". Trotzdem sei es hart, wenn andere Leute erzählen, "dass bei ihnen immer alles glatt gelaufen ist”. Aber mittlerweile wisse sie auch, "dass das oft nur eine Beschönigung des eigenen Lebens ist", so Kampusch im Interview.
Kampusch hatte am 23. August 2006 nach acht Jahren Gefangenschaft in einem Kellerverlies aus dem Haus in Strasshof an der Nordbahn fliehen können. Ihr Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen - sie gab Interviews, schrieb Bücher und ihr Schicksal wurde verfilmt.