Am Heiligen Abend hat ein gewaltiger Felssturz die Landesstraße in Valsertal im Bezirk Innsbruck-Land bis zu 50 Meter hoch verschüttet. Personen kamen nicht zu Schaden, allerdings bleiben mehrere Weiler der Gemeinde Vals voraussichtlich noch bis Mittwoch von der Außenwelt abgeschnitten. Zudem mussten zahlreiche Häuser in der Gefahrenzone evakuiert werden.
Das Sperrgebiet hatten die Behörden im Laufe des Tages erweitert. Bei einem dritten Erkundungsflug mit dem Polizeihubschrauber zu Mittag beobachtete Tirols Landesgeologe Gunther Heißel, dass nach einer ruhigen Nacht der Berg wieder in Bewegung war. Es kam zu weiteren Felsabstürzen. Vorerst heißt es "abwarten", eine neuerliche Gefahrenabschätzung aus der Luft wird Dienstagvormittag erfolgen.
Damit blieb die Lage für die Betroffenen in Vals weiter angespannt. Am Vormittag hatte es noch geheißen, für die rund 80 Abgeschnittenen im hinteren Talbereich über den provisorischen Ausbau eines Forstweges die Erreichbarkeit wieder herzustellen. Durch die neue Lagebeurteilung zu Mittag war dies als zu riskant eingeschätzt worden. Außerdem blieb durch die Vergrößerung der Gefahrenzone zusätzlich für 50 Bewohner im Weiler Padaun vorläufig der Weg versperrt.
Zeitpunkt und Ausmaß des Felssturzes waren "nicht zu erwarten", sagte Landesgeologe Heißel gegenüber der APA. Geologisch und wetterbedingt sei es offensichtlich zu einer Verkettung mehrerer Umstände gekommen, die zu dem Naturereignis führten.
Nur wenige Minuten vor dem Felssturz hatten mehrere Kinder die Stelle auf dem Rückweg von der Christmette passiert. Bürgermeister Klaus Ungerank und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) als Leiter des Krisenteams sprachen von einem "Weihnachtswunder".