In ÖBB-Zügen sind in der Ostregion seit Mitte November Zugbegleiter vereinzelt mit Bodycams ausgerüstet. Der ursprünglich für Ende Juni geplant gewesene Start des Probetriebs hat sich damit verzögert, bestätigte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger am Dienstag einen Bericht des ORF Wien. Demnach stehen den Fahrscheinkontrolleuren in den Schnellbahnen vorerst fünf Körper-Kameras zur Verfügung.
Aggression sinkt
Im ersten Halbjahr 2016 gab es laut ÖBB 58 Übergriffe auf Zugbegleiter. Heuer waren es im ersten Halbjahr bereits 114 Fälle, 85 davon endeten mit verletzten Kontrolleuren. "Erste Erfahrungen sind gut", sagte Hahslinger nun nach rund einem Monat Testbetrieb zur APA. Die Aggression gehe nach Berichten des Personals zurück, wenn die Kamera aufgedreht werde.
Die Verschiebung des Starts begründete der Sprecher mit noch zu klären gewesenen Datenschutzfragen und einer Verzögerung beim Ankauf der Geräte, weil die ÖBB die aktuellsten Modelle testen wollten. Wann der Probebetrieb in einen dauerhaften Einsatz übergehen könnte, war noch unklar.
Gegenüber wird über Aufnahme informiert
Seit Ende 2016 sind bei den ÖBB bereits Sicherheitsmitarbeiter auf dem Wiener und dem Grazer Hauptbahnhof sowie in Linz im Einsatz. Die Übergriffe auf Securitys gingen seither zurück. Die Kameras werden bei Verdacht auf einen strafrechtlich relevanten Vorfall händisch aktiviert. Zuvor wird das Gegenüber ausdrücklich auf die Aufnahme hingewiesen.