Der Kollaps einer 17-Jährigen am Donnerstag in einem im Stau stehenden Schulbus in Gmunden sorgt in Oberösterreich für Wirbel: Während eine Mutter laut "Life Radio" beklagt, der Fahrer habe nicht Erste Hilfe geleistet, stellte das Busunternehmen das in Abrede. Auch sei die junge Frau nicht durch die Abgase, sondern vermutlich durch eine Kombination aus Zigarettenrauch und Deo bewusstlos geworden.

Ein Unfall auf der Umfahrung Gmunden hatte Donnerstagfrüh einen regelrechten Verkehrskollaps in der Traunsee-Stadt verursacht. Betroffen war auch ein Bus, der Schüler von ihrem Internat zur Berufsschule nach Altmünster brachte. Während des Wartens im Stau bekam eine 17-Jährige Kreislaufprobleme und wurde im Sitz bewusstlos, hieß es bei der städtischen Sicherheitswache. Der Bus habe an der Esplanade angehalten und das Mädchen sei von der Rettung versorgt worden. In der Schule soll dann laut Direktor noch drei weiteren Jugendlichen übel geworden sein. Sie seien ebenfalls vom Roten Kreuz versorgt worden.

Vorwurf der Beschimpfung dementiert

Nach Angaben der Sicherheitswache sei die Schülerin wegen der schlechten Luft im Bus kollabiert. Laut "Life Radio" habe der Busfahrer nicht reagiert. Eine Mutter schilderte dem Sender, er habe die Schüler sogar als "Drecksäcke" beschimpft, als sie aussteigen und an die frische Luft wollten.

Das Verkehrsunternehmen Stern & Hafferl bestritt diese Version auf APA-Anfrage vehement: Laut dem Leiter des Busbetriebs, Hermann Haas, hätten die Schüler den Fahrer aufgefordert die Türen zu öffnen, weil sie den Stau nutzen wollten, um auszusteigen und zu rauchen. Der Chauffeur sei dem nicht nachgekommen, habe aber niemanden beschimpft. Als er bemerkt habe, dass die junge Frau kollabiert war, habe er die Rettung gerufen. Dass die Ursache des Schwächeanfalls die schlechte Luft gewesen sei, will Haas ebenfalls nicht so stehen lassen, denn die Busse würden alle über ein Lüftungssystem verfügen: Vielmehr dürfte jemand im Bus geraucht - "zumindest hat man nachher einen Zigarettenstummel gefunden" - und versucht haben, das mit Deo zu übertünchen. Dies habe wohl dies zu dem Zusammenbruch der 17-Jährigen geführt, vermutet Haas.