Die beiden Angeklagten, ein 17-jähriger Afghane und ein 27-jähriger Österreicher, müssen sich heute vor Gericht wegen der Vergewaltigung einer Schülerin (19) verantworten. Sie werden durch DNA-Spuren schwer belastet. Dem Älteren drohen fünf bis 15, dem Jüngeren bis zu siebeneinhalb Jahre Haft. Das Opfer leidet seither an schweren psychischen Problemen.
Die Schülerin war in der Nacht auf den 9. Juni auf dem Heimweg von einer Schulfeier, als sie in der Dinghoferstraße von den Männern angesprochen und um eine Zigarette gefragt wurde. Als sie in ihre Tasche griff, wurde sie laut Anklage plötzlich von den beiden zur Seite gedrängt und sie sollen ihr einen metallischen Gegenstand in den Rücken gedrückt haben. Die junge Frau ging zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass es sich um eine Schusswaffe handelte. Das Duo nötigte die 19-Jährige, mit ihnen in einen Keller zu gehen, wo sie brutal über sie herfielen. Anschließend nahmen sie ihr noch das Handy, die Geldbörse samt Ausweisen und Bankomatkarte sowie die Zigaretten weg.
Eindeutige Spuren
Das geschockte Opfer konnte zuerst nur vage Angaben machen. Die Polizei benötigte einige Zeit, um den Tatort ausfindig zu machen. Die vorgefundenen Spuren seien aber eindeutig gewesen, die Ermittler sprachen von einer "hieb- und stichfesten Beweislage" gegen die beiden Verdächtigen, als diese Ende Juni festgenommen wurden. Der 17-jährige Asylwerber aus Afghanistan lebte seit 2016 als unbegleiteter Flüchtling in einer betreuten Einrichtung. Bei dem zweiten Angeklagten handelt es sich um einen 27-jährigen Österreicher. Beide waren zuvor bereits wegen Drogendelikten vor Gericht gestanden.
Afghane während Haft bedroht
In der U-Haft soll der 27-Jährige versucht haben, den 17-Jährigen dazu zu bringen, nicht gegen ihn auszusagen: Laut Anklage habe er dem Afghanen aus dem Fenster seiner Zelle einen Brief zugespielt, in dem er ihm Anweisungen erteilt und gedroht habe: "Wenn du bei der Gerichtsverhandlung gegen mich aussagst, wird dir mein Bruder mit einer Pistole in den Kopf schießen."
Ein Urteil wird am Donnerstag aller Voraussicht nach nicht gesprochen. Es sind weitere Termine im Dezember und Jänner anberaumt.