Nach Festnahmen von Terrorverdächtigen im Frühjahr hat die Staatsanwaltschaft St. Pölten Anklage gegen sieben Beschuldigte im Alter von 19 bis 23 Jahren eingebracht. Ihnen werde u.a. terroristische Vereinigung und kriminelle Organisation vorgeworfen, bestätigte Staatsanwalt Karl Wurzer am Mittwoch auf Anfrage einen "Kurier"-Bericht. Drei der Verdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft.
Auch ein geplanter Überfall auf ein Waffengeschäft in der niederösterreichischen Landeshauptstadt ist Teil der Anklageschrift, ebenso Nötigung. Die Gruppe soll Pläne geschmiedet haben, nach Syrien zu reisen und sich dem Jihad anzuschließen, berichtete der "Kurier". Der Gebetsraum des Universitätsklinikums St. Pölten soll laut der Tageszeitung als Ort der Verherrlichung des Islamischen Staates (IS) und zur Rekrutierung von Gefolgsleuten gedient haben. In einer WhatsApp-Gruppe sollen die Verdächtigen Propagandamaterial, beispielsweise Enthauptungsvideos des IS, verbreitet haben.
Bei einem Cobra-Einsatz am 6. März an verschiedenen Örtlichkeiten in St. Pölten waren Datenträger sichergestellt und mehrere Verdächtige gefasst worden. Darunter befand sich auch ein 16-Jähriger, der am Tag nach der Festnahme auf freien Fuß gesetzt und angezeigt wurde. Das Verfahren gegen den Jugendlichen wurde eingestellt, teilte Staatsanwalt Wurzer am Mittwoch mit. Am 10. März wurde in St. Pölten ein weiterer junger Mann (20) unter Terrorverdacht festgenommen.