Schlechte Nachrichten für alle, die im Advent gerne Marzipanstollen genießen: Ein Test der Arbeiterkammer (AK) OÖ nahm sieben Produkte unter die Lupe - und fand in jedem einzelnen Palmfett als billigen Butterersatz. Darüber hinaus wurden große Unterschiede beim Preis und beim Marzipangehalt festgestellt.
Bei allen getesteten Christstollen Palmfett gefunden
Wird bei Christstollen nicht ausdrücklich auf die Verwendung von Butter hingewiesen, dürfen für die Zubereitung auch Pflanzenfette genommen werden, erklärte die AK in einer Aussendung am Mittwoch. In allen getesteten Stollen war das der Fall - und überall fand sich Palmfett auf der Zutatenliste. Auf dieser waren zudem bis zu sechs verschiedene Lebensmittelzusätze wie Feuchthalte-, Trenn-, und Verdickungsmittel, Emulgatoren oder Aromen enthalten. Prädikate wie "traditionelle Rezeptur" oder "Premium-Qualität" stoßen den Konsumentenschützern daher sauer auf.
Neben dem Blick auf die Zutatenliste lohnt sich aber auch einer auf das Preisschild: Auf ein Kilo Stollen gerechnet schwankten die Preise zwischen 3,39 und 9,23 Euro. Auch beim Marzipangehalt wurde eine große Schwankungsbreite zwischen zehn und 17 Prozent festgestellt. Geschmacklich wurden die beiden teuersten und ein Diskonter-Produkt am besten beurteilt.
Preis, Geschmack und Inhaltsstoffe zusammengenommen schnitt der Ölz Edel-Marzipanstollen am besten ab, Schlusslicht war jener von Spar. Figurbewusste können Marzipanstollen in Gewissenskonflikte bringen: 100 Gramm bestehen im Schnitt aus einem Drittel Zucker, enthalten etwa 17 Gramm Fett und um die 400 Kilokalorien. Die AK rät nach Genuss zu einem "ausgedehnten Verdauungsspaziergang".