Österreichs Bevölkerung wird bis 2080 auf insgesamt zehn Millionen Einwohner wachsen. Das zeigen die aktuellen Einwohnerzahlen und Prognosen von Statistik Austria, die am Donnerstag in Wien präsentiert wurden. Grund dafür ist die internationale Zuwanderung. Bereits in vier Jahren wird Österreich die Neun-Millionen-Marke überschreiten.
Wien wird Zwei-Millionen-Stadt
Bis auf Kärnten werden alle Bundesländer langfristig an Bevölkerung gewinnen. Das stärkste Wachstum ist in der Ostregion zu erwarten, erklärte Alexander Hanika, der die Prognose erstellt hat: "Bis 2040 wird Wien um 14 Prozent wachsen, bis 2080 um knapp 23 Prozent. Bereits 2026 wird Wien wieder eine 'Zwei-Millionen-Stadt' werden, wie gegen Ende der Monarchie." Salzburg wird Kärnten überholen und das sechstgrößte Bundesland werden.
Die Prognosen der Statistik Austria beruhen auf Annahmen über Geburtenrate, Sterbefälle und Lebenserwartung sowie internationale Zuwanderung. Die Geburtenrate wird demnach leicht ansteigen, auf 1,6 Kinder pro Frau im Jahr 2080. "In der Vergangenheit haben junge Paare ihre Kinderwünsche aufgeschoben, das holen sie jetzt sukzessive nach. Gleichzeitig steigt das Alter, in dem Frauen ihre Kinder bekommen, auf durchschnittlich 33 Jahre", sagte Hanika. Auch die Lebenserwartung steigt. "Generationen rücken nach, die von Kriegsverlusten unbeschadet geblieben sind. Bei Männern erwarten wir einen Zuwachs der Lebenserwartung von zehn, bei Frauen von acht Jahren." Der wichtigste Grund für die erwartete Bevölkerungszunahme ist die Migration. "Hätten wir keine internationale Zuwanderung, so würden wir 2080 bei etwas mehr als 6,6 Millionen Einwohnern liegen", sagte Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria. Die aktuelle Migration nach Österreich verschiebt den zu erwartenden Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter zwischen 20 und 65 Jahren um einige Jahre. Gleichzeitig altert die "Baby-Boom-Generation" und trägt zu einem Anstieg der über 65-Jährigen an der Bevölkerung bei.