Über einen 21-jährigen Flüchtling, der in Hallein einer Betreuerin offenbar mit der Entführung ihrer Kinder gedroht hat, wurde am Samstag die Untersuchungshaft verhängt. Das teilte das Landesgericht Salzburg am Samstag mit. Das Gericht geht vom Vorliegen einer Tatbegehungsgefahr aus.
Dem Syrer werden die Vergehen der gefährlichen Drohung, der versuchten schweren Körperverletzung und des versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt vorgeworfen. Die gefährliche Drohung hat der Syrer laut der 34-jährigen Betreuerin während eines Betreuungsgesprächs in seiner Unterkunft geäußert. Der Mann habe auch erklärt, er habe in seiner Heimat bereits Menschen getötet und werde ihre Kinder ebenfalls in den Krieg schicken. Vielleicht würde sie ihre Kinder in zwanzig Jahren wiedersehen, schilderte die Frau nach Angaben der Landespolizeidirektion Salzburg.
Als der 21-Jährige erneut mit der Betreuerin sprechen wollte, lehnte sie ab. Daraufhin habe der Mann gemeint, er werde seine Ankündigungen wahr machen, falls sie ihren Vorgesetzten oder der Polizei von dem Gespräch berichten würde. Zur Untermauerung seiner Drohungen soll der junge Mann mit der Faust gegen die Wand des Büros geschlagen haben.
Bei dem Betreuungsgespräch habe es sich um ein reguläres Gespräch gehandelt, sagte ein Polizeisprecher. Nachdem die Beamten den Arbeitsplatz des Syrers aufgesucht und ihn zur Rede gestellt hatten, habe dieser die Drohungen bestritten. Als er die Identitätsfeststellung verweigerte, wurde die Festnahme ausgesprochen. Der Syrer versuchte zu flüchten und warf rund zehn Zentimeter große Steine auf die Polizisten. Verletzt wurde niemand. Der 21-Jährige wurde in die Justizanstalt Salzburg nach Puch bei Hallein eingeliefert, die neuerliche Haftprüfung muss bis 4. Dezember erfolgen.