Ein im Bahnhof Neumarkt-Kallham in Oberösterreich stehender Personenzug ist Montagvormittag ins Rollen gekommen und wurde durch eine im rund 20 Kilometer entfernten Bahnhof Haiding wartende Garnitur gestoppt. Die 70 Fahrgäste wurden rechtzeitig evakuiert, Personen seien nie in Gefahr gewesen, bestätigte ÖBB-Pressesprecher Karl Leitner Medienberichte.
Der Zug sei aus Passau (Bayern) gekommen und im Bahnhof Neumarkt-Kallham (Bezirk Grieskirchen) gestanden, der Triebwagenführer befand sich im Aufenthaltsraum. Nachdem die Garnitur schon eine halbe Stunde stand, machte sie sich plötzlich selbstständig. Der Fahrdienstleiter bemerkte das und schlug sofort Alarm. Um den Zug zum Stillstand zu bringen, wurde beschlossen, ihn durch eine Kollision mit dem in Haiding wartenden, aus Wels kommenden Zug zu stoppen. Dieser wurde daher geräumt. "Personen waren zu keinem Zeitpunkt in Gefahr", betonte Leitner.
Gegen 11.40 Uhr prallte der führerlose Zug mit 30 bis 60 km/h gegen den stehenden. Es entstand schwerer Sachschaden. Warum die Bahn in Neumarkt-Kallham zu fahren begonnen hatte, war noch Gegenstand von Ermittlungen. Die Bremse sei nicht angezogen gewesen. Es komme sowohl menschliches als auch technisches Versagen infrage, hieß es vonseiten der ÖBB.