Aufräumen hat es am Montag nach dem Sturm über weiten Teilen Österreichs geheißen. Viele Feuerwehren im Norden, Osten und Südosten des Landes standen weiterhin im Einsatz. Die Hilfskräfte waren seit Samstag bereits Tausende Male ausgerückt. Einige Dutzend Haushalte hatten weiterhin keinen Strom. Das Auto eines Kärntners wurde von einem Ast getroffen, der 60-Jährige Lenker wurde verletzt.

Windböen mit bis zu 140 km/h

Die Aufräumarbeiten im Bundesland Salzburg sind großteils abgeschlossen. 1736 Frauen und Männer von 68 Feuerwehren rückten zu rund 400 Einsätzen aus. In der Stadt Salzburg wurden die städtischen Friedhöfe, die am Sonntag aus Sicherheitsgründen gesperrt waren, wieder geöffnet. Allein in der Stadt Salzburg haben seit Sonntag 100 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr die Sturmschäden beseitigt.

In Oberösterreich, wo in Enns von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Windböen mit bis zu 140 km/h gemessen wurden, herrschte am Montag großteils wieder Ruhe. Das Landesfeuerwehrkommando absolvierte noch einige Aufräumarbeiten. Zu Spitzenzeiten waren am Sonntag mehr als 8000 Feuerwehrleute ausgerückt, über 1800 Einsätze wurden absolviert. Am Vormittag waren 39 Haushalte weiter ohne Strom. Insgesamt waren 96.000 Haushalte im Bundesland von Stromausfällen betroffen, die meisten allerdings Sonntagabend wieder versorgt.

Die Floriani im Einsatz in Roitham (Bezirk Gmunden)
Die Floriani im Einsatz in Roitham (Bezirk Gmunden) © APA/SPITZBART

In Niederösterreich wurden die durch den Sturm bedingten Einsätze der Feuerwehren am Sonntagabend großteils beendet. Mehr als 5000 Mitglieder von 250 Feuerwehren hatten an rund 1500 Schadensstellen gekämpft. Vereinzelt waren noch Aufräumarbeiten im Gang. Am Montag hatten noch an die 20 Haushalte in alpinen Lagen im Mostviertel keinen Strom.

Die Wiener Feuerwehren rückten seit Samstag zu knapp 1000 Sturmeinsätzen aus. Am Montagnachmittag sollten die Aufräumarbeiten jedoch "langsam aber sicher" beendet werden, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Beschäftigt waren die Einsatzkräfte vor allem mit umgestürzten Bäumen sowie losen Ästen, Baustellenteilen und SAT-Schüsseln.

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Im burgenländischen Bezirk Neusiedl zerstörte der Sturm mehrere Hochspannungsleitungen. Betroffen waren vier Stahlgittermasten der 110-kV-Leitung im Bereich der Gemeinden Gols und Weiden. Rund 12.250 Haushalte waren dadurch für sieben Minuten ohne Strom. Die Neusiedler Seebahn wurde aufgrund von Gefahrenquellen neben der Trasse zwischen Neusiedl am See und Pamhagen gesperrt. Insgesamt gab es von Sonntag bis Montagfrüh im Burgenland 45 Feuerwehreinsätze wegen Sturmschäden.

Verletzte in Kärnten und Oberösterreich

In der Steiermark wurden in allen Bezirken Sturmeinsätze gemeldet. Landesweit waren am Sonntagnachmittag bis zu 12.000 Haushalte ohne Strom, am Montag waren es noch "einige Dutzend", hieß es vonseiten der Energienetze Steiermark. Vom Ausseerland bis Graz waren am Sonntag Bäume umgestürzt und Dächer abgedeckt worden. In Palfau (Bezirk Liezen) ereignete sich ein Felssturz. Rund 650 Mann waren bei knapp 100 Feuerwehreinsätzen ausgerückt.

Während des Sturms wurde am Sonntagabend ein 60-Jähriger bei einem Verkehrsunfall in Klagenfurt verletzt. Der Pensionist war mit seinem Auto unterwegs, als ein abgebrochener Ast auf das Fahrzeug fiel. Vor Schreck verriss er den Pkw und prallte gegen einen Baum neben der Straße. Im oberösterreichischen Bezirk Kirchdorf an der Krems wurde eine 80-jährige Beifahrerin beim Zusammenstoß eines Pkw mit einem Feuerwehrauto verletzt. In anderen Bundesländern gab es keine Meldungen über Verletzte durch den Sturm.