Eine Obduktion der 81-jährigen Patientin soll klären, ob auch sie durch das falsche Präparat gestorben ist, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Mittwoch.
Nach wie vor ermittelt die Staatsanwaltschaft Steyr gegen einen bereits namentlich bekannten Pfleger sowie vier bis fünf Personen, die ebenfalls falsche Infusionen verabreicht haben könnten. Sie dürften vor der Medikamentengabe nicht mehr das Etikett auf dem Gebinde überprüft haben.
Ein 61-jähriger Oberösterreicher war am 30. September mit Vorhofflimmern ins Kirchdorfer Spital eingeliefert worden und erhielt von einem Pfleger die falsche Infusion. Er starb wenige Tage später. Zu der folgenschweren Verwechslung war es gekommen, weil offenbar beim Einordnen in die Medikamentenlade die zwei ähnlich lautenden Lösungen in ähnlich aussehenden Gebinden vertauscht worden waren. Bemerkt wurde dieser Fehler aber erst nach acht Tagen.
Wie sich bei internen Überprüfungen herausstellte, könnten noch drei weitere Patienten statt der verordneten Kalium/Magnesium-Infusion eine Gabe von Calciumchlorid/Magnesiumchlorid erhalten haben. Eine Betroffene - eine betagte und gesundheitlich schwer angeschlagene Frau - ist ebenfalls tot. In diesem Fall sowie in jenem des 61-Jährigen ermittelt die Staatsanwaltschaft Steyr wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Umständen. Die toxikologischen Untersuchungen dürften einige Wochen dauern.