Mit einiger Spannung ist am Mittwoch am Landesgericht Korneuburg die Verhandlung über eine Verfahrenswiederaufnahme im - jahrelang Aufsehen erregenden - Kriminalfall Julia Kührer erwartet worden. Obwohl das Verfahren per Gesetz nicht öffentlich und auch im Anschluss keine Entscheidung zu erwarten war, fanden sich zahlreiche Medienvertreter ein.

Vor vier Jahren hatte ein Geschworenensenat in Korneuburg einen heute 55-jährigen Wiener in einem Indizienprozess des Mordes an der 2006 aus Pulkau im Weinviertel verschwundenen 16-Jährigen schuldig gesprochen. Die verhängte lebenslange Haft wurde dann auf 20 Jahre herabgesetzt.

Um 9.15 Uhr, und damit leicht verspätet, schlossen sich die Türen zum Saal 17, in dem ein Drei-Richter-Senat zusammentrat. Die Verhandlung war bis 12.00 Uhr angesetzt.

In der Causa sollten fünf Zeugen gehört werden, die der Antragsteller, Rechtsanwalt Wolfgang Blaschitz, aufgeboten hatte. Dabei geht es im Wesentlichen darum, dass der Tod der Schülerin ein Unglücksfall im Zusammenhang mit Drogen gewesen sein soll. Die sterblichen Überreste Julia Kührers waren fünf Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens in einem Erdkeller auf dem Grundstück des Mannes gefunden worden.