Drei Jahre nach dem die Polizei im Salzburger Pongau die Jugendbande "La Familia" zerschlagen hat, haben Beamte nun fünf Burschen ausgeforscht, die sich am kriminellen Vorbild orientiert haben dürften. Die jungen Männer im Alter von 16 und 17 Jahren sollen sich zur Gruppierung "La Mafia" zusammengeschlossen haben, um gemeinsamen strafbare Handlungen zu begehen.

Wie die Polizei am Montagnachmittag mitteilte, bildeten die Burschen zu diesem Zweck eigene WhatsApp-Gruppen mit den Namen "Fuck The Police" und "Kill The Police LaM". Die Vorbereitungen zur Bestellung einer einheitlichen Kleidung für die Mitglieder liefen bereits. Die Pullover sollten mit den Aufdrucken "la mafia, la familia" und einem Symbol der Zusammengehörigkeit bedruckt werden. Die Beschuldigten haben türkische und kosovarische Wurzeln. Drei von ihnen sind ohne Arbeit, einer ist Lehrling, der fünfte Schüler.

Sie stehen im Verdacht, von März bis Juni 2017 Einbruchsdiebstähle in Firmen, Wohnhäuser und Fahrzeuge, unbefugte Inbetriebnahmen von Fahrzeugen, Geldtaschendiebstähle und Urkundenunterdrückungen begangen zu haben. Durch das gut ein Dutzend Straftaten entstand ein Schaden in Höhe von mehreren tausenden Euro.

Straftaten wurden mitgefilmt

Bei der Aufklärung der Fälle half der Polizei, dass die Verdächtigen auch Fotos und Videos ihrer Straftaten und ihrer Beute angefertigt haben. Die Jugendlichen waren bereits in den Jahren 2015 und 2016 aufgrund mehrerer Gewalt- und Eigentumsdelikte kriminalpolizeilich auffällig geworden. Dafür wurden sie vom Landesgericht Salzburg zu Jugendstrafen mit einer Probezeit von drei bis fünf Jahren verurteilt. Nun wurden die Burschen bei der Staatsanwaltschaft erneut angezeigt. Sie befinden sich derzeit auf freiem Fuß.

Wie Polizeisprecherin Eva Wenzl am Montagabend zur APA sagte, bestehe kein Zusammenhang mit den Taten von "La Familia" oder ähnlicher Gruppierungen. Die Jugendbande "La Familia" hatte bis zum Herbst 2014 rund ein Jahr lang ihr Unwesen im Salzburger Pongau getrieben. Die Mitglieder sollen ihre Opfer mit Drohungen eingeschüchtert und teilweise auch schwer verletzt haben. Viele der 32 Angeklagten kamen in dem fast sechs Wochen langen Verfahren mit Freisprüchen und Diversionen davon, einige wenige Mitglieder des "harten Kerns" der Gruppe wurden am Ende aber zu Gefängnisstrafen verurteilt.