Dieser September ist in Österreich auf keinen Fall in die Kategorie "Altweibersommer" einzuordnen. Vielmehr lässt er sich mit den drei Worten "kühl, nass, trüb" zusammenfassen, wie dies die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Freitag in ihrer Monatsrückschau getan hat. Statt eines gemütlichen Sommerausklangs wurden sogar Schneerekorde verzeichnet.

Der mit 1,5 Grad unter dem vieljährigen Mittel insgesamt kühlste September seit 2007 geriet auf den Bergen sogar zum kühlsten seit 2001. Außerdem war es der trübste September seit 16 Jahren mit 30 Prozent weniger Sonnenstunden als im Mittel und das Prädikat "nass" hat er sich in der vorläufigen ZAMG-Monatsbilanz mit einem Niederschlag von 35 Prozent über dem Mittel verdient. Trocken war es hingegen im Mühlviertel und im Waldviertel mit rund 40 bis 60 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel.

Neue Schneerekorde

"Vereinzelt gab es hier auch neue Schneerekorde. So war es auf der Villacher Alpe, in 2.140 Meter Seehöhe, der schneereichste September seit Beginn der Schneemessungen im Jahr 1925. Im Laufe des Monats kamen hier 78 Zentimeter Neuschnee zusammen", sagte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik

Auch die Zahl der Sommertage (Höchsttemperatur von mindestens 25 Grad) lag deutlich unter dem Soll. In einem durchschnittlichen September sind in den Landeshauptstädten zwischen zwei (Bregenz) und sechs (Innsbruck) Sommertage zu erwarten. In diesem September gab es in Salzburg, Linz und Innsbruck Null Sommertage, in Klagenfurt Bregenz und St. Pölten einen Sommertag und in Eisenstadt, Graz und Wien drei Sommertage.

Das kühle und nasse Wetter ließ auch wenig Platz für Sonnenschein, erläuterte Orlik: "Die Zahl der Sonnenstunden liegt in diesem September um 30 Prozent unter dem Mittel. Trüber war es zuletzt im September 2001. Am längsten zeigt sich die Sonne im September 2017 an unserer Wetterstation Rohrspitz am Bodensee mit rund 160 Stunden."