Im Polarium im Tiergarten Schönbrunn zieht derzeit ein kugelrunder brauner Federball alle Blicke auf sich. Am 21. Juli ist ein Küken bei den Königspinguinen geschlüpft. Die erste Zeit war es in der wärmenden Bauchfalte der Eltern versteckt. Mittlerweile passt das Kleine dort nicht mehr hinein, sondern steht neben seinen Eltern mitten in der Pinguingruppe und sorgt für Verwunderung.
Flauschiges Daunenkleid
„Das Küken sieht etwas witzig und gar nicht wie seine Eltern aus, weil es noch das flauschige Daunenkleid hat. Erst mit der ersten Mauser im Alter von rund zehn Monaten bekommt es das vollentwickelte Gefieder. Deshalb kann es jetzt auch noch nicht schwimmen, weil das Gefieder noch nicht wasserabweisend ist“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Der Bestand der Königspinuine wird auf rund zwei Millionen Tiere geschätzt. Damit gilt die zweitgrößte Pinguinart nicht als bedroht, aber der negative Einfluss des Klimawandels lässt sich noch nicht abschätzen. In Zoos werden Königspinguine selten gehalten.
Seltener Nachwuchs
Noch seltener werden sie regelmäßig gezüchtet. Umso größer ist in Schönbrunn die Freude über den Nachwuchs. Schratter: „Das Küken wird von seinen Eltern liebevoll umsorgt. Dabei ist bei den Königspinguinen Arbeitsteilung angesagt und zwar von Beginn an. Schon beim Brüten wechseln sich Männchen und Weibchen ab. Königspinguine bauen kein Nest, sondern brüten das Ei stehend in der Bauchfalte aus. Auch das Füttern mit vorverdautem Fischbrei wird von beiden übernommen.“