Eine am Donnerstagnachmittag in Wien-Liesing entdeckte 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe ist am Abend problemlos entschärft worden. Das sagte Polizeisprecher Harald Sörös. Arbeiter hatten das Kriegsrelikt mit Zünder gegen 16.45 Uhr in der Rößlergasse unweit der Trasse der U-Bahnlinie U6 entdeckt.
Die Folge waren umfangreiche Sperren. Mehrere Gemeindebauten in der Putzendoplergasse und eines in der Rößlergasse wurden evakuiert, wovon etwa 400 Personen betroffen waren. Der Betrieb der U6 war in dem Bereich eingestellt, die Linie verkehrte nur zwischen den Stationen Floridsdorf und Am Schöpfwerk. Die Wiener Linien richteten einen Schienenersatzverkehr ein, der allerdings die U6-Station Alterlaa nicht anfahren konnte. Auf der ebenfalls gesperrten Altmannsdorfer Straße hatte sich der Katastrophenzug der Wiener Berufsrettung aufgebaut. Auch ein Zelt für 120 Personen zur Betreuung der Anrainer war aufgestellt. Dazu hatten die Wiener Linien vier Gelenkbusse abgestellt.
Ein sprengstoffkundiger Beamter der Polizei sowie der Entminungsdienst des Bundesheeres standen bereit, um die Bombe zu entschärfen, sobald die umliegenden Häuser evakuiert waren. Nach 20 Uhr konnten sie die Zünder ausbauen. Die Bombe wurde in weiterer Folge abtransportiert. Um welche Bauart es sich bei den Zündern handelte, war am Abend zunächst unklar. Die Sperren wurden kurz nach 20.30 Uhr wieder aufgehoben. Die Bewohner konnten in ihre Unterkünfte zurückkehren, die U6 nahm den Betrieb wieder in vollem Umfang auf.
Durch die Sperre der Altmannsdorfer Straße und der Anton-Baumgartner-Straße kam es laut ÖAMTC zu umfangreichen Staus. Betroffen war vor allem der Altmannsdorfer Ast.