Am Tierschutzhof Pfotenhilfe Lochen (OÖ/Sbg. Grenzgebiet) wurden drei Siebenschläferbabys aufgenommen. Die erst wenige Tage alten Babys müssen jetzt von Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler alle drei Stunden mit dem Fläschchen gefüttert werden - auch in der Nacht.
Siebenschläfer sind Wildtiere. Daher sollten diese nur im Notfall von Menschen mitgenommen und aufgepäppelt werden. „Wenn man Wildtiere findet, sollte man sich als erstes den Fundort sehr gut ansehen und sicherstellen, dass die Tiere wirklich Hilfe brauchen“, so Stadler. „Im konkreten Fall wurde ein zu laut gewordener Siebenschläfer auf einem Dachboden gefangen und woanders ausgesetzt. Erst später wurden die Babys entdeckt, wonach sich der Finder sofort an die Pfotenhilfe wandte.“ Werden Jungtiere in der Nähe ihrer toten Mutter aufgefunden, muss ebenfalls unbedingt gehandelt werden. Ist ein junges Tier jedoch unverletzt und alleine, ist es wahrscheinlich, dass es von der Mutter nur vorübergehend allein gelassen wurde. Oft hat sich diese nur aus Angst vor Menschen versteckt oder ist auf Futtersuche und kehrt so bald wie möglich zu ihren Jungen zurück. Feldhasen lassen ihre Jungen zum Beispiel stundenlang alleine und säugen sie nur ein- bis zweimal täglich.
Wenn nicht eindeutig klar ist, ob sich ein junges Wildtier in Not befindet, sollte man unbedingt Experten um Rat fragen. Mitarbeiter von Wildtierstationen wie dem Tierschutzhof PfotenhilfeLochen können telefonisch beraten und erkennen, ob das Tier Ihre Hilfe braucht oder nicht. Wenn es "gerettet" wird, obwohl eigentlich gar keine Hilfe nötig gewesen wäre, verliert das Jungtier dadurch seine Familie.
"Sollte das Tier aber offensichtlich verwaist oder verletzt sein, ist es das Beste, es einem Tierarzt oder einer Wildtierstation zu übergeben", rät Stadler. Wildtierbabys selbst aufzuziehen ist nicht zu empfehlen, denn die artgemäße Betreuung der Tiere ist extrem zeitaufwändig und überaus schwierig.