Der Slowake ist dafür verantwortlich, dass zehn SUV der Marken Porsche, BMW und Range Rover verschwunden sind. Seine Hintermänner wurden nie geschnappt.

Die Bande schlug das erste Mal am 15. Februar zu. Fast täglich wurden in der City hochpreisige Autos entwendet. Am 4. April war Schluss, da wurde ein Bandenmitglied, der 41-jährige Slowake, auf frischer Tat ertappt. Gegen seine Festnahme wehrte er sich heftig. Er schlug dem Polizisten auf die Brust und versuchte, mit dem gerade geknackten SUV zu flüchten, obwohl der Beamte halb im Auto hing. Deshalb wurde der 41-Jährige nicht nur wegen gewerbsmäßigen schweren Diebstahls im Rahmen einer kriminellen Vereinigung angeklagt, sondern auch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt.

Gut organisierte Bande

Die Polizei eruierte, dass die Bande, die mit einem Hightech-Tatwerkzeug im Wert von 30.000 Euro ausgerüstet war, immer nach dem gleichen Modus Operandi vorging. Ein Täter stellte sich nahe dem Fahrzeuginhaber, wenn dieser ein verschlüsseltes Codesignal an die Empfangseinheit in der Elektronik seines Wagens sendet. Der Dieb fing das Codesignal ab und schickte es an den Slowaken. In einem unbemerkten Moment konnte dieser mit dem gespeicherten Signal das Auto öffnen, starten und verschwinden. In weiteren Fällen unterbrachen die Täter mittels Störsender den Kontakt zwischen Autoschlüssel und Wagen. Somit war der SUV nicht versperrt und die Diebe konnten ungehindert ins Auto.

Die gestohlenen Fahrzeuge wurden von der Polizei nie aufgefunden, deshalb gingen die Ermittler davon aus, dass es sich um eine gut organisierte Bande handelte. Der beschuldigte Slowake gab vor Gericht an, nichts von Hintermännern zu wissen. Er wurde in Bratislava von einem Russen angesprochen, ob er Geld verdienen möchte. Obwohl der 41-Jährige als Tischler gut verdiente, willigte er ein. Für ein gestohlenes Auto bekam der bisher unbescholtene Mann 3.000 bis 4.000 Euro.

2 Jahre Haft

In der Verhandlung gab er die Diebstähle zu, für zehn Coups wollte er jedoch nicht verantwortlich sein. "In einem Porsche bin ich nie gesessen", meinte er und zeigte auf die Ausführungen in der Anklageschrift. Die Staatsanwaltschaft ging von einem Schaden in der Höhe von mehr als 300.000 Euro aus. Das Gericht schenkte dem Mann keinen Glauben und verurteilte ihn zu zwei Jahren Haft. Der Beschuldigte, vertreten durch Peter Philipp, nahm das Urteil ebenso an wie die Staatsanwaltschaft. Es ist somit rechtskräftig.