"In der Vergangenheit waren die Preise viel zu niedrig angesiedelt und lagen unter dem Verbraucherpreisindex, jetzt sind sie angemessen", findet Bauernbund-Präsident Georg Strasser laut einer Aussendung vom Mittwoch.
Die Landwirtschaftskammer sieht "keinen objektiven Grund für laute Panik im Butterfass", so Josef Moosbrugger, Vorsitzender des Ausschusses für Milchwirtschaft der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich und Präsident der LK Vorarlberg, im Vorfeld der Milchwirtschaftlichen Tage.
Für den Anstieg der Butterpreise gibt es mehrere Gründe. "Der Hauptgrund für den höheren Preis ist, dass der Fettpreis steigt. Überdies kaufen die Konsumenten wieder mehr Butter." Die Bilder von gerodeten Regenwäldern für das Pflanzen von Palmöl-Plantagen hätten zu einem Umdenken geführt, so Strasser. Auch die Industrie setze in der Herstellung von Backwaren wieder auf Butter anstelle von Palmöl.
"Bauernsterben" aufhalten
Mit den gestiegenen Preisen sehen die Bauernvertreter wieder eine Rückkehr Richtung Normalität. Die "ruinösen Tiefstpreise" bei Milch und Milcherzeugnissen hätten fast ein Zehntel der Milchbauern in vielen EU-Regionen zum Aufhören gebracht. Im vergangenen Jahr lag der Milchpreis bei 26 Cent netto für 1 Liter. Derzeit bekommen die Milchbauern gut 37 Cent. "Diese Steigerung war dringend notwendig, sonst wäre das Bauernsterben unaufhörlich weitergegangen. Jetzt können die Betriebe wieder wirtschaften", so der Bauernbund-Präsident.
Engpässe sehen die Vertreter nicht. "Die Butter wird uns nicht ausgehen", sagte Strasser. Auch der Handel gab bereits Entwarnung. Wenn überhaupt könnte es nur bei einzelnen Marken zu Knappheit kommen.
Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Butter liegt in Österreich bei 5 Kilogramm. Beim größten Handelskonzern in Österreich, der Rewe International (Billa, Merkur, Penny, Adeg), kostet die 250-Gramm-Packung der Diskont-Eigenmarke 2,39 Euro. Vor einem Jahr waren es noch 1,29 Euro. Basierend auf diesen Preisangaben würden die jährlichen Mehrkosten pro Person 22 Euro ausmachen.