Er meldete Berufung an, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.

Der Mann, der in wenigen Tagen 26 wird, ist geständig, bestreitet aber, der Angestellten das Messer am Hals angesetzt zu haben. Geldnot war das Motiv für den Überfall im Zuge eines Besuchs bei seiner Freundin, der er Geld schuldete. In seiner Heimat stehen laut dem Richter mehrere Vorstrafen wegen Vermögensdelikten wie u.a. Betrügereien durch Verkäufe im Internet zu Buche.

In Holzfass versteckt

Der Angeklagte hatte das Geschäft am 12. Juni gegen 11.30 Uhr betreten, nahm einige Waren an sich und stellte sich an der Kassa an. Dort zog er dann ein Messer, mit dem er auf die Kassenlade deutete, und forderte die Kassierin auf, Bargeld in ein Sackerl zu geben. Als die Angestellte sagte, sie könne die Kassenlade nicht öffnen, versuchte er es selbst, ehe er ohne Geld flüchtete. Der Mann wurde kurz darauf im Zuge einer Fahndung, an der Polizeistreifen mit Hunden und auch ein Hubschrauber beteiligt waren, in einem Garten in der Umgebung entdeckt. Er hatte sich in einem Holzfass versteckt, teilte die NÖ Polizei damals mit.

Nach Schilderung der Kassierin, hielt er ihr das Messer mit der stumpfen Seite nahe an den Hals, ohne die Haut zu berühren. Der 23-Jährigen, die den Verdächtigen nach der Festnahme anhand von Fotos eindeutig identifiziert hatte, war der Kunde zuvor aufgefallen, weil er an diesem heißen Sommertag eine schwarze Jacke und Kopfbedeckung trug. Sie hatte ihn überdies Tage zuvor auf dem Parkplatz der Ladenkette gesehen.

Die Lade hatte sich tatsächlich nicht öffnen lassen, weil die Angestellte zwei Mal eine falsche Taste eingetippt hatte: "Ich war in Panik", beschrieb sie das Schockerlebnis.