Über die genaue Ursache der Verletzungen des Tieres könne laut Oliver Bayer vom Wiener Tierschutzverein (WTV) nur spekuliert werden. Ohne rasche medizinische Hilfe wäre es aber mit Sicherheit verendet.

Das Igelmädchen blutete stark aus der Nase, der Augapfel des linken Auges war irreparabel aus der Höhle getreten. Das Tier wurde umgehend in Narkose gelegt und notoperiert. Bei dem Eingriff wurde das Auge entfernt, auch die Blutung aus der Nase konnte gestillt werden. Anschließend bekam der Igel Antibiotika sowie Schmerzmittel und wurde im Kleintierhaus des WTV untergebracht.

Mittlerweile habe sich die stachelige Patientin von dem Eingriff sehr gut erholt und nehme selbstständig Nahrung auf, berichtete der WTV. Tägliche Kontrollen in der Ordination des Tierschutzvereins würden allerdings noch einige Zeit nötig sein. Sobald die Igeldame genesen ist, werde sie an eine geeignete Pflegestelle übergeben, wo sie künftig leben wird. Denn aufgrund seiner Sehbehinderung wäre das Tier in freier Wildbahn leichte Beute für seine natürlichen Feinde wie Füchse, Marder, Iltisse oder Dachse.

Besonders bei Igeln komme es immer wieder zu schlimmen Verletzungen, warnte der WTV. Gerade in den kommenden Herbstmonaten seien Igel nämlich vermehrt unterwegs und bereiten sich auf ihren Winterschlaf vor. Nicht selten lauern dabei für sie lebensbedrohliche Gefahren wie Sträuchernetze, Pools oder offene Schächte in Gärten und Wohnanlagen der Menschen.

Auch Rasenmähern fallen die Stacheltiere sehr oft zum Opfer. Sollte ein verletzter Igel gefunden werden, könne dieser in einem gesicherten Behälter jederzeit ins Wiener Tierschutzhaus zur Behandlung gebracht werden, hieß es vom WTV.