Nach den tödlichen Messerstichen in der Nacht auf vergangenen Samstag in Wien-Ottakring hat die Polizei nun einen Tatverdächtigen namentlich ausgeforscht. Demnach handelt es sich um einen 38-jährigen Kosovaren, der nach einem Kompliment für seine Begleiterin ausgerastet war. Weitere Ermittlungen haben diese Version übrigens bestätigt, sagte Polizeisprecher Harald Sörös am Dienstag.
Nach dem 38-jährigen Kosovaren wurde gefahndet. Details zu seinem möglichen Verbleib nannte Sörös nicht. Spekulationen über einen Bezug zur Organisierten Kriminalität - das Lokal des Erstochenen taucht in den Akten eines Schutzgeldprozesses auf -, wies Sörös zurück. Immer mehr kristallisierte sich heraus, dass es um die Begleiterin des 38-Jährigen geht.
Der Lokalbesitzer war mit einem 28-jährigen Freund am Samstag gegen 4.30 Uhr in der Ottakringer Straße unterwegs gewesen, als er die Frau und den Kosovaren erblickte. "Ein Wahnsinn, um die Uhrzeit noch eine so schöne Frau unterwegs", rief er über die Straße. Ihren Begleiter dürfte das jedoch in Rage gebracht haben. "Komm rüber", rief er und ließ wüste Insultationen sowie Aufforderungen mit homophober und sexueller Konnotation folgen.
Der 37-Jährige und sein Freund wechselten die Straßenseite und schimpften offenbar zurück. Der Unbekannte zückte daraufhin ein Messer und verletzte zunächst den Begleiter schwer, bevor er dem Lokalbesitzer in unmittelbarer Nähe von dessen Cafe die letztlich tödlichen Stiche im Oberkörperbereich versetzte. Der Mann und die Frau flüchteten. Der 37-Jährige starb später im AKH.