Mit einem Bolzenschneider ist nahezu jedes Fahrradschloss zu knacken, wie ein Test der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigte: Von 15 Produkten war nur einem mit dem Werkzeug nicht beizukommen. Bei den anderen dauerte es zwischen vier und 70 Sekunden, sie zu öffnen.
Die Konsumentenschützer nahmen gemeinsam mit einem Kfz-Sachverständigen vier Bügel-, fünf Spiral-, drei Falt- und drei Kettenschlösser unter die Lupe. Zunächst wurde versucht, diese mit einem handelsüblichen Bolzenschneider zu knacken. Fazit: Nur beim Bügelschloss "Master Lock" gelang das Aufbrechen nicht. Sechs waren in weniger als zehn Sekunden offen, länger als eine halbe Minute (46 bzw. 70 Sekunden) hielten - neben dem Testsieger - nur zwei Spiralschlösser stand.
Gut transportierbar?
Ebenfalls bewertet wurde die Transportfähigkeit der Schlösser: Sechs wurden in dieser Kategorie mit "Sehr gut" bewertet, am besten schnitten hier die Faltschlösser ab. Zweimal wurde ein "Nicht genügend" und fünfmal ein "Genügend" vergeben. Die Preisspanne ist groß - die Kosten lagen zwischen 2,99 und 69,90 Euro pro Schloss, wobei der Betrag nicht unbedingt etwas über die Einbruchssicherheit aussagte.
Um es Langfingern möglichst schwer zu machen, raten Experten, das Fahrrad immer mit festen unbeweglichen Gegenständen zu verbinden und das Schloss so anzubringen, dass es schlecht mit einem Werkzeug zu erreichen ist. Stark frequentierte und gut beleuchtete Abstellplätze sollte man bevorzugen und seinen Drahtesel nicht immer an der gleichen Stelle parken. Um Schäden aufgrund falsch montierter Schlösser am Rahmen zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Schloss gleich mit dem Rad mitzukaufen. U.a. der ÖAMTC oder viele Händler bieten zudem eine Registrierung bei der Datenbank fase24.eu an, mit der im Falle eines Diebstahls die Nachverfolgung erleichtert wird.