Eine wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angeklagte mutmaßliche Staatsverweigerin hat sich am Freitag erneut einem Prozess im Landesgericht Linz verweigert. Sie erschien nicht zur Verhandlung, eine Vorführung durch die Polizei gelang nicht. Das Gericht vertagte auf unbestimmte Zeit.
Die 43-Jährige soll einem Rechtspfleger mit dem Eintrag horrender Forderungen in ein Schuldnerverzeichnis gedroht haben. Der Frau drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe. Schon der erste von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitete Verhandlungstag am 28. März verlief skurril. Die Angeklagte weigerte sich Platz zunehmen und diskutierte zunächst mit der Einzelrichterin, die ihre Personalien überprüfen wollte. Zuletzt verließ sie einfach den Saal und das Gebäude. Das Gericht vertagte notgedrungen.
Zur Neuauflage am Freitag erschien die Beschuldigte bei Aufruf der Sache nicht. Die Richterin wartete einige Zeit geduldig und ordnete dann telefonisch bei der zuständigen Polizeiinspektion die Vorführung an. Die Beamten sollten sich sowohl zur Wohnadresse als auch zur Arbeitsstätte begeben und die Frau auffordern, zur Verhandlung mit zu kommen.
An der Wohnungstür fanden sie einen Zettel mit der Mitteilung vor, sie sei nicht daheim, deshalb habe es keinen Sinn anzuläuten. Der Prozess wurde daraufhin auf unbestimmte Zeit vertagt. Die Staatsanwaltschaft Linz beantragte die Festnahme und Untersuchungshaft.