Die Caritas fordert in der wieder aufgeflammten Pflege-Debatte einheitliche Qualitäts-, Versorgungs- und Finanzierungsstandards in den Bundesländern. "Wir brauchen verbindliche Qualitätsvorgaben, eine Stärkung des Selbstbestimmungsrechts und mehr Wertschätzung von Pflegekräften und pflegenden Angehörigen", sagte Präsident Michael Landau am Dienstag in einer Aussendung.

Problematik wächst

"Kein Bürger dieses Landes versteht, warum die Systeme und die Hürden zwischen den Systemen von Bundesland zu Bundesland derart unterschiedlich sind", meinte Landau zu den von der Volksanwaltschaft publik gemachten Missständen in Alten- und Pflegeheimen. Die Herausforderungen in diesem Bereich seien enorm. Während heute fünf Prozent der Bevölkerung das 80. Lebensjahr bereits vollendet haben, betrifft dies laut den Prognosen im Jahr 2050 bereits 11,5 Prozent.

Die aktuellen Rahmenbedingungen für stationäre Pflegeangebote seien bundesweit nicht einheitlich geregelt, kritisierte der Caritas-Präsident. Eine "an der Würde Maß nehmende Pflege" sei aber auch in Zukunft schaffbar und leistbar. Kontrollen der Bundesländer und anderer Einrichtungen seien wichtig. Gleichzeitig sollten sie als Monitoring für die Politik genutzt werden, "um zielgerichtet die Rahmenbedingungen für alte pflegebedürftige Menschen weiter zu verbessern".

Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) zeigte sich indes im Ö1-"Mittagsjournal" zwar beweglich in der Debatte. Es gehe darum, dass man eine gemeinsame Linie in ganz Österreich habe, meinte er zu derzeit fehlenden übergreifenden Standards. Dennoch verwies er weiterhin auf die Verantwortung der Länder, die für die Gesetzgebung verantwortlich seien. Es sei deren Aufgabe, die Einhaltung der Qualitätsstandards zu prüfen.