Die Wiener Linien setzen künftig nicht nur in der U-Bahn auf fahrerloses Vorankommen - auch eine Linie mit autonom herumkurvenden Minibussen ist in Planung. Diese sollen künftig in der "Seestadt" in Aspern unterwegs sein, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zunächst wird jedoch ausführlich getestet.
Ein entsprechendes Forschungsprojekt wird laut Wiener Linien mit Mitteln des Verkehrsministeriums gefördert. "Autonomes Fahren ist ein Megatrend, der das Potenzial hat, Städte nachhaltig zu verändern. Als öffentlicher Verkehrsanbieter werden wir hier vorne mit dabei sein", zeigte sich Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer über die entsprechende Zusage heute erfreut.
Im Projekt "auto.Bus Seestadt" arbeiten die Wiener Linien, das AIT (Austrian Institute of Technology), das Kuratorium für Verkehrssicherheit, der TÜV Austria sowie die Siemens AG Österreich gemeinsam mit dem französischen Bushersteller NAVYA an der "technologischen und rechtlichen Weiterentwicklung" von autonomen Kleinbussen, wie es hieß. Ziel sei die nachhaltige Erhöhung der Effizienz und der Betriebssicherheit autonomer Fahrzeuge, um letztlich eine Buslinie in der Seestadt unter realen Bedingungen betreiben zu können.
Haltestellen, ein Fahrplan sowie, wie betont wurde, echte Fahrgäste sind Teil des Konzepts. Auf der Teststrecke sind zwei Busse für je elf Passagiere unterwegs. Das eingesetzte Modell wird von einem Elektromotor angetrieben. Im Mittelpunkt des Pilotprojekts steht laut Aussendung zunächst etwa die Weiterentwicklung der Sensorik oder die Akzeptanz durch die Fahrgäste. Der Bus soll "lernfähig" sein und mit anderen Verkehrsteilnehmern interagieren.
Das Projekt startet im Sommer 2017, wobei die Kleinbusse selbst erst Anfang 2018 nach Wien kommt. Nach rund einem Jahr Entwicklungszeit sollen sie dann 2019 den Linienbetrieb in der Seestadt aufnehmen.