Der Wintereinbruch in Niederösterreich hat auch dazu geführt, dass am Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag bis zu 25.000 Haushalte ohne Strom waren. In der Früh sei die Zahl noch knapp über 1.000 gelegen, sagte EVN-Sprecher Stefan Zach auf Anfrage. Die Störungstrupps der "Netz NÖ" seien unter teils schwierigen Bedingungen im Einsatz gewesen.

8000 Haushalte betroffen

Bäume seien geknickt, Äste abgebrochen und in Freileitungen gestürzt. Das habe zu sogenannten Schneedruckstörungen geführt, sagte Zach. Gleichzeitig betroffen gewesen seien maximal 8.000 Haushalte. Die Haupteinsatzgebiete lagen laut dem Sprecher in und um Pottenstein im Bezirk Baden sowie in und um Böheimkirchen im Bezirk St. Pölten.

Dauereinsatz

Die Störungstrupps seien durchgehend im Einsatz gestanden, teilte Zach mit. Ein Vorwärtskommen auf teils gesperrten Straßen sei nur mit geländegängigen Fahrzeugen und teils auch nur zu Fuß möglich gewesen. Donnerstagfrüh habe es noch etwa 20 Trafostationen gegeben, "wo wir Probleme haben", so der Sprecher. An der Behebung wurde gearbeitet.

Betroffene Straßenzüge

Folgende Straßenzüge in Niederösterreich waren laut Landespressedienst gesperrt: die B20 zwischen Türnitz und Annaberg und die L6174 Lunz bis zur B71 jeweils wegen Lawinengefahr, die L110 zwischen Laaben und Klausen, die L2111 zwischen Pressbaum und Klausen, die L138 zwischen Gutenstein und Pottenstein und die B212 zwischen Pottenstein und Ödlitz jeweils wegen Baumbruchs. Auf der B71 über den Zellerrain und auf der B28 von Winterbach bis zur B20 bestand Kettenpflicht für alle Kfz, auf der B18 (Gerichtsberg), B20 (Annaberg, Josefsberg), B21 (Gschaid, Ochsattel), B23 (Lahnsattel), B25 (Grubberg) und auf der L5217 von Kirchberg bis Lilienfeld für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen.

25 Zentimeter Neuschnee

Die Neuschneemengen betrugen laut Landespressedienst bis zu 25 Zentimeter im Waldviertel, bis zu einem Meter in höheren Lagen im Raum Lilienfeld, Gaming, Waidhofen a.d. Ybbs bzw. bis zu 150 Zentimeter am Zellerain im Mostviertel. Bis zu 70 Zentimeter waren es im Industrieviertel, bis zu 50 im Wienerwald.

Auch Burgenland betroffen

Aufgrund der Witterungsverhältnisse sind in der Nacht auf Donnerstag mehrere tausend Haushalte im Burgenland ohne Strom gewesen. Wie die Netz Burgenland mitteilte, waren vor allem die Bezirke Oberpullendorf und Oberwart von den Stromausfällen betroffen. Aktuell gebe es noch in den Bezirken Oberwart, Güssing und Jennersdorf vermehrt Unterbrechungen. Man sei dabei die Versorgung wiederherzustellen, teilte Sprecher Gerhard Altmann mit. Es sei aufgrund der Wettersituation allerdings nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Unterbrechungen kommen könne.

Die Feuerwehren hatten alle Hände voll zu tun. Seit Mittwochabend gab es über 120 Feuerwehreinsätze. Vor allem stecken gebliebene Fahrzeuge und umgeknickte Bäume beschäftigten die Helfer. 63 Feuerwehren waren laut LSZ bisher im Einsatz. Sowohl Pkw als auch Lkw waren bei den winterlichen Verhältnissen stecken geblieben und mussten von den Einsatzkräften befreit werden. Viele Lenker waren bereits mit Sommerreifen unterwegs. Derzeit entspanne sich die Lage wieder.

Frostheizen

Laut LSZ war es zwischen Oberwart und Buchschachen sowie zwischen Eisenstadt und Stotzing zu Straßensperren gekommen. Aktuell sei nur noch die Landesstraße Richtung Stotzing gesperrt, teilte die Landespolizeidirektion Burgenland mit. Auch das Frostheizen der Weinbauern hat in der Nacht auf Donnerstag begonnen. In insgesamt acht Gemeinden in den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt Umgebung und Güssing würden die Winzer ihre Weingärten mittels Rauch vor Frostschäden schützen, hieß es von der LSZ.