Auf einen sehr kalten Jänner folgte einer der 15 wärmsten Februar-Monate und einer der zwei wärmsten März-Monate, seit die ZAMG Messungen durchführt. Der Abstand zum Rekord von 1994 sei so gering, dass erst die endgültige Auswertung nach Monatsende zeigen werde, ob sich nicht doch der erste Platz ausgeht, sagte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik am Donnerstag.
Das Ungewöhnliche waren nicht einzelne sehr warme Tage, sondern die im Großteil des Landes fast im ganzen Monat überdurchschnittlichen Temperaturen. "Vereinzelt gab es auch regionale Rekorde an Wetterstationen mit sehr langen Messreihen, wie in Graz und in St. Pölten", berichtete Orlik. "In Graz wird seit 1837 gemessen, in St. Pölten seit 1894. Wien - mit Messungen seit 1775 - und St. Andrä im Lavanttal - mit Messungen seit 1852 - liegen in der vorläufigen Auswertung gleichauf mit den jeweiligen Rekordjahren."
25 Prozent mehr Sonnenstunden
Der März 2017 brachte auch um 25 Prozent mehr Sonnenstunden. Im Lungau, in Unterkärnten, im Großteil der Steiermark sowie im Mittel-und Südburgenland gab es sogar um 30 bis 60 Prozent mehr Sonne als in einem durchschnittlichen März.
Sehr unterschiedlich verteilt waren die Niederschlagsmengen. An der Nordseite der Alpen war es teils sehr feucht mit bis zu 70 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. Im Südosten Österreichs, wie in der südlichen Steiermark und im Südburgenland, verlief der März dagegen sehr trocken mit bis zu 99 Prozent weniger Niederschlag als sonst. In Deutschlandsberg, in Wagna bei Leibnitz und am Grazer Flughafen registrierte die ZAMG im gesamten Monat nur einen Millimeter Regen. In der österreichweiten Auswertung brachte der März 2017 um 18 Prozent weniger Niederschlags als im vieljährigen Durchschnitt.
"Wegen der hohen Temperaturen fiel auch relativ wenig Schnee", so Orlik. "Selbst oberhalb von 1.000 Meter Seehöhe gab es nördlich des Alpenhauptkamms um fünf bis 50 Prozent weniger Neuschnee als im Mittel und an der Südseite der Alpen um 30 bis 60 Prozent weniger."
Schneeglöckchen und Hasel blühten wegen des kalten Jänners noch ziemlich gleich wie im vieljährigen Mittel. Anders die späteren Frühlingsboten: Die Saalweide fing schon Anfang März und damit rund zwei Wochen früher an zu blühen, auch Forsythie und Marille waren einige Tage früher dran. Zum Nadelaustrieb der Lärche, der durchschnittlich ab 6. April beginnt, gibt es schon erste Meldungen aus dem Inntal und aus Wien sowie aus dem Grazer und Klagenfurter Becken.
Ab Sonntag wird es kühler
Noch bis Samstag wird in Österreich sehr mildes und teilweise auch föhniges Wetter dominieren. Ab dem kommenden Sonntag erreicht dann von Nordwesten her eine Abkühlung das Land und die Witterung wird unbeständig, prognostiziert die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
Vor allem im Donautal, im Waldviertel sowie im Süden und Südosten gibt es am Freitag flache Frühnebelfelder. Sonst scheint häufig die Sonne und erst am Nachmittag bilden sich über den Bergen flache Quellwolken. Der Wind weht schwach bis mäßig, entlang der föhnigen Alpennordseite und im Osten aber lebhaft aus Ost bis Südwest. Die Frühtemperaturen liegen bei ein bis zehn Grad, die Tageshöchsttemperaturen bei 19 bis 25 Grad.
Vor allem im Süden können sich am Samstag in manchen Tälern und Becken in der Früh Nebel- oder Hochnebelfelder halten, sonst ist es sehr sonnig. Am Nachmittag bilden sich im Westen und Südwesten sowie über den Bergen Quellwolken, die im Westen und Südwesten gegen Abend einzelne Regenschauer oder Gewitter bringen können. Der Wind weht schwach bis mäßig, im Osten und entlang der föhnigen Alpennordseite teils lebhaft bis kräftig aus Ost bis Südwest. Frühtemperaturen drei bis elf Grad, Tageshöchsttemperaturen 16 bis 24 Grad.
Von Vorarlberg bis ins westliche und nördliche Niederösterreich sowie in der Obersteiermark ziehen am Sonntag im Laufe des Tages mehr und mehr Wolkenfelder auf, außerdem entwickeln sich einige Quellwolken. Mit ein paar Regenschauern, stellenweise sogar mit Blitz und Donner ist zu rechnen. Zeitweise scheint aber auch die Sonne. Weiter nach Osten und Südosten zu bleibt es hingegen überwiegend sonnig und trocken. Der Wind weht generell meist nur noch schwach aus sehr unterschiedlichen Richtungen. Frühtemperaturen zwei bis zwölf Grad, Tageshöchsttemperaturen 15 bis 24 Grad.
Regenschauer am Montag
Von Nordwesten her ziehen am Montag stärkere Wolkenfelder durch und es stehen einige Regenschauer ins Haus, auch können sich einzelne Gewitterzellen bilden. Die Schneefallgrenze sinkt dabei auf rund 2.000 bis 1.600 Meter Seehöhe. Die Sonne scheint am Vormittag hauptsächlich noch im Süden, im Laufe des Nachmittags dann am ehesten wieder ganz im Westen, Norden und Nordosten. Der Wind frischt vor allem am Alpenostrand recht lebhaft auf. Frühtemperaturen vier bis zwölf Grad, Tageshöchsttemperaturen 13 bis 22 Grad.
Mit nördlicher Strömung treffen am Dienstag noch Wolkenfelder an den Alpenrand, wo sie sich vorübergehend stauen. Vereinzelt sind in diesen Nordstaulagen auch ein paar Regentropfen möglich. Im Süden und am Nachmittag dann im Großteil Österreichs kann sich hingegen meist die Sonne behaupten. Der Wind bläst im Wiener Becken, im Nordburgenland und an der Ostkante der Alpen teilweise noch recht lebhaft aus Nord, sonst ist es vielfach nur noch schwach windig. Frühtemperaturen zwei bis neun, Tageshöchsttemperaturen zehn bis 19 Grad.