Eineinhalb Wochen nach einer Anzeige wegen einer Vergewaltigung in der Stadt Salzburg ist ein 32-jähriger Verdächtiger am Dienstag in Tirol festgenommen worden. Er soll eine 21-Jährige mehrmals missbraucht haben. Ausgeforscht wurde der Marokkaner aufgrund von Hinweisen nach der Veröffentlichung eines Phantombildes. Der Asylwerber wurde am Mittwoch in der Justizanstalt Innsbruck in U-Haft genommen.
Die junge Frau aus dem Salzburger Flachgau hatte der Polizei am 19. März angezeigt, dass sie in den frühen Morgenstunden im Bereich Linzer Gasse/Schallmooser Hauptstraße von einem Mann vergewaltigt worden sei. Ihren Schilderungen zufolge soll sie der Unbekannte gegen 5.30 Uhr am Ellenbogen gepackt haben. Dann habe er sie küssen wollen und ihr unter den Rock gegriffen. Schließlich sei sie zu Boden gerissen worden, der Mann habe an ihr mehrmals dem Beischlaf gleichzusetzende geschlechtliche Handlungen verübt.
Phantombild veröffentlicht
Die Fahndung verlief vorerst ohne Erfolg. Aufgrund der Personsbeschreibung hat die Kripo am 22. März ein Phantombild des mutmaßlichen Täters veröffentlicht. Insgesamt drei Zeugen lieferten konkrete Hinweise. Es handelte sich dabei um einen Salzburger, der den vorerst Unbekannten unmittelbar nach der Tat verfolgt hatte, weiters um einen Kellner sowie um eine Person, die im Bereich der Flüchtlingsbetreuung arbeitet. Das teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, am Donnerstag auf Anfrage der APA mit, nachdem Medien über die Festnahme des Verdächtigen berichtet hatten.
Der Marokkaner wohnte in einem Flüchtlingsquartier in Salzburg. Er war am vergangenen Freitag zur Fahndung ausgeschrieben worden. "Am Wochenende hat sich herausgestellt, dass er nicht mehr in seiner Unterkunft aufhältig ist", sagte Holzleitner. Der 32-Jährige zeigte sich nach seiner Festnahme in Tirol zum Vorwurf der Vergewaltigung nicht geständig. Die U-Haft wurde am Mittwochnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft über Videokonferenz des Landesgerichtes Salzburg mit den Tiroler Behörden verhängt.
Der Beschuldigte wird im Lauf der nächsten Tage in die Justizanstalt Salzburg überstellt. Er hat einen negativen Asylbescheid und ist wegen Eigentumsdelikten in Österreich zweifach vorbestraft.