Im Fall jenes zehn Monate alten Buben, der im Februar in der Wohnung seiner Mutter Kokain geschluckt hatte und nur knapp mit dem Leben davon kam, hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck einen Strafantrag gegen die Eltern gestellt. Ihnen wird vorgeworfen, die Obsorge des Kindes vernachlässigt zu haben, berichtete der ORF Tirol am Samstag. Die Verhandlung soll am 11. April stattfinden.
Kokain im Blut
Die Mutter des Kindes hatte Anfang Februar die Rettungskräfte informiert, weil ihr Sohn unter schweren Krämpfen litt. Der Zustand des Buben war so ernst, dass der Notarzt seine Einlieferung in die Innsbrucker Klinik veranlasste. Dort ergab ein Test, dass der Einjährige Kokain im Blut hatte.
Etwa ein halbes Gramm Kokain soll dem Vater des Kindes aus der Hosentasche gefallen sein, als er die Mutter in ihrer Wohnung besuchte. Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann einen sorglosen Umgang mit dem Suchtgift vor. Auch die Mutter habe zu wenig auf das Baby aufgepasst, denn nur so konnte der Bub eine nicht bestimmte Menge der Droge schlucken, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.
Der Einjährige dürfte nur eine geringe Menge der Droge eingenommen haben, hatte tirolkliniken-Sprecher Johannes Schwamberger im Februar auf APA-Nachfrage gesagt. Folgeschäden wurden deshalb nicht erwartet.