Ein 74-jähriger Oberösterreicher soll im Vorjahr zweimal versucht haben, seine 64-jährige Ehefrau mit einem Strom führenden Kabel zu töten. Der Fall kam durch eine anonyme Anzeige ins Rollen. Nach monatelangen Ermittlungen und belastenden Gutachten hat sich der Verdacht für die Staatsanwaltschaft Steyr so weit erhärtet, dass der Mann am Freitag festgenommen wurde. Er ist bereits in U-Haft.

Das Paar lebte zum Zeitpunkt der Vorfälle gemeinsam in Dietach (Bezirk Steyr-Land). Am 26. Jänner 2016 soll der Mann seiner Frau ein unter Strom stehendes Kabel gegen die Achseln gehalten haben, berichtete Staatsanwaltschaftssprecher Andreas Pechatschek auf APA-Anfrage. Die 64-Jährige erlitt damals Verletzungen in Form von Strommarken, die sie beim Hausarzt behandeln ließ. Am 2. Februar kam es dann zu einem zweiten, recht ähnlichen Vorfall, bei dem die Frau unverletzt blieb. Anzeige erstattete sie nicht.

Anonyme Anzeige

Im April oder Mai sei dann aber eine anonyme Anzeige bei der Polizei in Wolfern eingegangen, erklärte Pechatschek. Daraufhin habe man zu ermitteln begonnen. Unter anderem wurden zwei Gutachten in Auftrag gegeben - ein elektrotechnisches und ein gerichtsmedizinisches. Das Ergebnis: Das Kabel gegen die Achseln zu richten sei geeignet, jemanden zu töten. Daraufhin wurde der Verdächtige festgenommen.

Der 74-Jährige stellte den ersten Vorfall in seiner Einvernahme als Unfall dar, den zweiten bestritt er gänzlich, berichtete die Polizei. Die mittlerweile von ihrem Mann getrennt lebende Frau gab an, sie sei im Bad mit dem Rücken zu ihm gestanden. Laut Pechatschek könne sie daher wenig zur Klärung des Sachverhalts sagen. Die Staatsanwaltschaft gehe aber aufgrund der Gesamtumstände davon aus, dass er versucht habe, sie zu töten. Der Verdächtige lebte zuletzt in Linz. Nach seiner Festnahme am Freitag wurde er in die Justizanstalt Garsten eingeliefert.