Die oberösterreichische Polizei hat im Innviertel ein äußerst gewalttätiges minderjähriges Räubertrio ausgeforscht. Der 16-jährige Haupttäter und seine beiden 15-jährigen Komplizen hatten es ganz gezielt auf körperlich bzw. geistig unterlegene Opfer abgesehen. Das gab die Landespolizeidirektion in einer Presseaussendung am Donnerstag bekannt.

Den drei Burschen werden insgesamt vier Überfälle und ein Handtaschendiebstahl vorgeworfen, die sie seit Dezember vergangenen Jahres in Mattighofen, Uttendorf und in der Bezirkshauptstadt Braunau am Inn verübt haben sollen. In den umfassenden Geständnissen nach ihrer Festnahme am Mittwoch gaben sie ausdrücklich an, sie hätten sich als ihre Opfer ältere Frauen und geistig beziehungsweise körperlich beeinträchtigte Menschen ausgesucht, weil von diesen weniger Gegenwehr zu erwarten sei.

Beginn einer Raubserie verhindert

Bei ihren Taten schreckten die Jugendlichen vor massiver Gewalt nicht zurück. So verfolgten sie einen 62-jährigen, geistig beeinträchtigten Mann mehrere hundert Meter weit bis sie ihn in eine Seitengasse drängen konnten. Dort stießen sie ihn zu Boden und traten mehrmals gegen seinen Oberkörper und Kopf. Dann raubten sie ihm Bargeld und einen Gutschein.

Nach der Anzeige dieses brutalen Überfalls wurden zuerst der 16-jährige Haupttäter sowie sein 15-jähriger Komplize im Stadtgebiet von Braunau am Inn festgenommen. Bei den Vernehmungen gestanden sie auch die anderen Straftaten. Zuletzt forschten die Ermittler auch den 15-jährigen, serbischen Komplizen aus.

Mit dem Fahndungserfolg wurde laut Polizei der Beginn einer Raubserie verhindert. Denn die drei Verdächtigen gaben an, dass sie mit den strafbaren Handlungen noch weiter gemacht hätten, wenn sie nicht gestoppt worden wären. Die Behörden ließen jedoch Milde walten: Das Trio wurde angezeigt, bleibt aber vorerst noch auf freiem Fuß, weil alle sehr jung und bisher unbescholten seien. Außerdem hätten sie reumütige Geständnisse abgelegt.