Als "Soko Kellergasse" bezeichnete niederösterreichische Ermittler haben einem Quartett das Handwerk gelegt, dem mehr als 300 Einbrüche und Zeitungskassendiebstähle im Weinviertel zur Last gelegt werden. Tatorte waren u.a. Weinkeller. Der angerichtete Gesamtschaden beträgt 283.000 Euro, der Wert des Diebesgutes 132.000 Euro, berichtete die Polizei am Mittwoch.
Die Beschuldigten stammen aus dem Bezirk Gänserndorf. Es handelt sich um zwei Männer (33 und 36), eine Frau (36) sowie um einen Jugendlichen (16). Alle waren geständig und wurden der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt.
Laut Polizei war es im ersten Halbjahr 2016 in den Bezirken Mistelbach und Gänserndorf zu einem massiven Anstieg an Diebstählen und Einbruchsdiebstählen in Zeitungskassen gekommen. Verübt wurden die Taten vorwiegend an verlängerten Wochenenden. Die Ermittlungen führten Ende August 2016 zu einem ersten Erfolg. Der 33-Jährige wurde als Zulassungsbesitzer jenes Autos ausgeforscht, mit dem etwa zwei Wochen zuvor zwei bei einem Zeitungskassendiebstahl ertappte Täter geflüchtet waren. Die auf den Wagen montiert gewesenen Kennzeichen waren Monate zuvor in Hohenau an der March gestohlen worden.
Beute sichergestellt
Bei einer Hausdurchsuchung wurden Beutestücke wie u.a. Werkzeuge sichergestellt, die von Einbruchsdiebstählen in Vereinshäuser und Weinkeller stammten, die seit September 2015 in den Bezirken Gänserndorf und Mistelbach verübt worden waren. Das Diebesgut wurde vorerst 30 verschiedenen Tatorten zugeordnet. In der Folge wurden die drei weiteren Beschuldigten ausgeforscht.
Laut Polizei wurden dem Quartett exakt 342 strafbare Handlungen - davon 211 Einbruchsdiebstähle in Vereinshäuser, Weinkeller, Jugendheime, Heurigenbetriebe sowie Gasthäuser und 125 Zeitungskassendiebstähle - nachgewiesen. Landespolizeidirektor Franz Prucher, der auch Weinbotschafter ist, freute sich im Zusammenhang mit dem Ermittlungserfolg, "dass nun wieder Ruhe in den Kellergassen einkehrt".