Der 16-jährige Tschetschene, der Donnerstagfrüh u.a. wegen Hasspostings von der Polizei festgenommen worden ist, hat sich in seiner Einvernahme geständig gezeigt. Er habe sich über das Vollverschleierungsgesetz geärgert, das das Verbot von Burka und Niqab im gesamten öffentlichen Raum bringt, hieß es vonseiten der Polizei.

Der Bursche wurde bis zum Abend einvernommen. Der 16-Jährige sah seine Postings u.a. gegen Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) nicht als Drohung an, sondern als seine Meinung, die er auf Facebook der Öffentlichkeit kund tat. Er betonte, dass sich die Behörde "nicht in die Religion einmischen" soll.

Mädchen krankenhausreif geprügelt

Der Tschetschene wurde bereits in die Justizanstalt Josefstadt überstellt. Ermittelt wird aber nicht nur wegen gefährlicher Drohung, sondern auch wegen schwerer Körperverletzung, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek. Die Tat hat sich bereits im Oktober 2016 in Korneuburg ereignet, sagte Bussek. Erst jetzt konnten die Ermittler den 16-Jährigen als Verdächtigen führen. Der Fall wurde jedoch nach Wien abgetreten, weil für Jugendstrafsachen die Staatsanwaltschaft oder das Gericht des Wohnortes des Jugendlichen - somit Wien und nicht Korneuburg - zuständig ist. Dieser Vorfall ist bereits gerichtsanhängig. Der Bursche ist bereits einschlägig vorbestraft.

Am Nachmittag wurde von der Staatsanwaltschaft U-Haft beantragt, sagte Bussek. Eine Entscheidung darüber wird vermutlich am Wochenende erfolgen, hieß es vonseiten des Gerichts.