Im Fall eines einjährigen Buben, der vergangene Woche in der Innsbrucker Klinik wegen einer Kokain-Vergiftung behandelt worden war, dürfte nun geklärt sein, woher die Drogen stammten. "Der Vater hat ausgesagt, dass ihm das Kokain beim Spielen mit dem Kind aus der Tasche gefallen ist", bestätigte Ermittler Ernst Kranebitter der APA einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Mittwochsausgabe).

Der Mann habe etwa ein halbes Gramm des Suchtmittels, das in ein Säckchen verpackt war, in der Wohnung verloren. Bereits bei der Erstversorgung des Buben an der Wohnadresse habe eine Bekannte der Mutter angegeben, dass das Kind ein weißes Pulver geschluckt habe. Auch die Mutter habe inzwischen bestätigt, dass das Kokain von ihrem Mann stammen dürfte. "Der Vater gab an, dass das illegale Suchtmittel für den Eigenbedarf gedacht war", sagte Kranebitter. Der Mann müsse mit einer Anzeige rechnen.

Der Bub konnte nach einer Nacht im Krankenhaus bereits wieder wohlauf entlassen werden. Er wohnt vorerst bei einer Bereitschaftsfamilie. Die Mutter habe der vorübergehenden Unterbringung ihres Sohnes bei der Bereitschaftsfamilie zugestimmt, erklärte die Leiterin des Innsbrucker Jugendamtes, Gabriele Herlitschka, gegenüber der "TT".

Die Mutter des Kindes hatte am Dienstag vergangener Woche gegen 20.00 Uhr die Rettungskräfte informiert, weil ihr Sohn unter schweren Krämpfen litt. Der Zustand des Buben war so ernst, dass der Notarzt seine Einlieferung in die Innsbrucker Klinik veranlasste. Dort ergab ein Test, dass der Einjährige Kokain im Blut hatte.