Der Après-Ski-Hotspot Ischgl hat heuer eine Neuerung der besonderen Art zu bieten. Seit Jahren schon gibt es immer wieder Beschwerden von Gästen und Einheimischen und es wird überlegt, wie man die Exzesse und den übermäßigen Lärm in manchen Bereichen des Ortes eindämmen könnte.
Ein Versuch dieses Ziel zu erreichen, liegt nun vor: Eine ortspolizeilichen Verordnung der Gemeinde, die vom Gemeinderat in seiner letzten Sitzung mit elf Ja- und einer Stimmenthaltung beschlossen wurde.
Darin steht, dass vom 20. November bis zum 5. Mai das Gehen mit Hartschalenschuhen, also Skischuhe oder ähnliches aus Plastik gegossenes Schuhwerk sowie das offene Tragen von Skiern, Skistöcken und Snowboards täglich von 20:00 Uhr bis 06:00 Uhr verboten ist. Dieses Verbot gilt auf der gesamten Dorfstraße, dem Silvrettaplatz, dem Galfeisweg, dem Fimbabahnweg sowie in den Tunneln und bei der Rolltreppe beim Motel Madlein. Bei Zuwiderhandlung werden 25 Euro eingehoben - der Strafrahmen reicht bis zu 2.000 Euro.
Geteilte Reaktionen
Im Netz sorgt die Veröffentlichung der Verordnung auf der Ischgl-Seite für geteilte Reaktionen, allerdings überwiegen die positiven. In einem Viertel der Postings auf Facebook wird aber von deutschen Urlaubern harsche Kritik geübt. Bürgermeister Werner Kurz nimmt es gelassen: "So eine Verordnung sorgt immer für Wirbel. Allerdings betrifft es sowieso nur eine kleine Menge von Gästen, die beim Après-Ski über die Stränge schlagen."
Gefährlich und laut
Allen voran gehe es um eine Qualitätsverbesserung, um Sicherheitsaspekte und Lärmbelästigung, begründet er den Schritt. "Es ist gefährlich, wenn Leute mit ihrer Skiausrüstung nachts durch das Dorf marschieren. Es kommt immer wieder zu gefährlichen Situationen und Unfällen. Zudem machen Skischuhe auf dem Asphalt und Pflastersteinen einen enormen Lärm und stören die Nachtruhe. Dies haben wir durch Messungen nachgewiesen", erläutert Kurz die Hintergründe.
Sicherheitsdienst aufgestockt
Für die Kontrolle des Verbots hat die Gemeinde den privaten Sicherheitsdienst kräftig aufgestockt, was natürlich auch Geld kostet. "Es wird kontrolliert und wir dulden dies auf der Straße nicht mehr. Wer nach 20 Uhr mit den Skischuhen bzw. mit der Skiausrüstung vom Après-Ski in der Verbotszone in sein Quartier will, muss sich ein Taxi nehmen", so Kurz.