Nach einer besonders brutalen Vergewaltigung - das Opfer war Ende September in einer Parkanlage am Laaer Berg in Wien-Favoriten in ein Gebüsch gezerrt, missbraucht, geschlagen und mit seinem eigenen Schal gewürgt worden - ist der mutmaßliche Täter in Griechenland festgenommen worden. Der Rumäne war dort von der Polizei abgefragt worden, worauf der internatonale Haftbefehl vollstreckt wurde.

Treffer in DNA-Datenbank

Laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger hatte das Opfer der Vergewaltigung alles richtig gemacht, als es sich nach der Tat sofort an die Polizei wandte und sich ins Krankenhaus begab. So konnten die DNA-Spuren des Angreifers gesichert werden. Ein Vergleich brachte so in der deutschen und rumänischen Datenbank Treffer. Der 36-Jährige hatte in Deutschland mehrere Raubüberfälle begangen, was er in seiner Heimat angestellt hat, war vorerst nicht bekannt. Am 19. September war der Verdächtige per Flugzeug von Cottbus nach Rumänien abgeschoben worden, kurz danach war er offenbar in Wien, allerdings ohne bekannten Wohnsitz.

Die Frau war am 30. September mit ihrem Hund die Parkanlage Löwygrube in der Nähe des Otto-Geissler-Platzes am Laaer Berg, einem Erholungsgebiet am Südrand Wiens, entlanggegangen, als sie gegen 20.15 Uhr angegriffen wurde. Der Täter packte die 39-Jährige an den Haaren und zerrte sie weg. Als sie zu schreien versuchte, schlug der Mann mehrmals mit der Faust auf sein Opfer ein und würgte sie mit ihrem Schal. Er habe "Sex, Sex" gefordert, schilderte am nächsten Tag Polizeisprecher Christoph Pölzl. Das Opfer erlitt u.a. Würgemale und Hämatome und musste in einem Spital versorgt werden.

Hund lief weg

Dass sie ihren Hund dabei hatte, hatte den Mann nicht abgeschreckt. Das Tier kam seiner Besitzerin nämlich nicht zu Hilfe: "Der Labrador ist weggelaufen, als die Frau ins Gebüsch gezerrt wurde. Polizisten haben ihn später auf einem Parkplatz in der Nähe gefunden und eingefangen", sagte Pölzl.

Nachdem der Mann von ihr abgelassen hatte und geflüchtet war, suchte die 39-Jährige bei zwei anderen Parkbesuchern Hilfe, die 50 bis 100 Meter weiter auf einer Bank saßen, von der Vergewaltigung allerdings nichts mitbekommen hatten. Später machten die Ermittler einen weiteren Zeugen ausfindig, der einen Mann, auf den die Täterbeschreibung passt, mit einem Fahrrad hatte flüchten sehen.

Laut Keiblinger wurde der 36-Jährige am 10. November in Griechenland von der Polizei angehalten und im Computer abgefragt. Ob es sich dabei um eine normale Personenabfrage gehandelt hat oder ob der Rumäne auch dort straffällig geworden ist, ist nicht festzustellen. Österreich wird auf jeden Fall seine Auslieferung beantragen, um ihn hierzulande vor Gericht zu stellen.