Bereits über 13.000 Pflanzenarten wurden weltweit von Menschen in Gebiete fernab ihres natürlichen Verbreitungsgebietes verschleppt, wuchern dort und bedrohen die Artenvielfalt. Besonders invasiv sind Gewächse, die sich selbst befruchten, fand ein internationales Forscherteam mit österreichischer Beteiligung heraus. Die Studie erschien im Fachmagazin "Nature Communications".

Unter der Leitung von Mark van Kleunen von der Universität Konstanz haben die Forscher aus tausenden Forschungsarbeiten herausgelesen, ob verschiedene Pflanzen die Fähigkeit zur Selbstbefruchtung haben oder nicht. Dann haben sie in einer vor kurzem selbst erstellten Datenbank nachgesehen, wie invasiv diese Arten sind.

Eigenständigkeit als Trumpf

"Unsere Studie zeigt, dass die Selbstbestäubung ein Schlüsselfaktor für die Ausbreitung nicht-heimischer Arten ist", erklärt Franz Essl vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien in einer Aussendung. Im Durchschnitt konnten Arten, die sich selbst befruchteten, in mehr Weltregionen einwandern.

Gerade am Beginn ihrer Karriere als Invasoren scheint es für Pflanzen vorteilhaft zu sein, nicht von Bestäubern oder Fortpflanzungspartnern abhängig zu sein, so die Forscher. Denn dann sind sie im fremden Gebiet spärlich verteilt und können wohl in Eigenarbeit effektiver Samen bilden, als wenn sie auf die Hilfe anderer angewiesen sind.