Fest steht: Eine verdrießlich dreinschauende Katze, die sich ins Eck verdrückt, den Wertungsrichter mit einem verächtlichen Blick und die Zuseher mit grantigem Maunzen für ihr Leid straft, hat keine Chance auf den Titel „World Winner 2016“. Denn das erkennbare Wohlgefühl der Katze, ihr „Showtalent“, wird ebenso bewertet wie lange Beine und ein rassetypisches Aussehen, wenn es darum geht, zur schönsten Katze der Welt gekürt zu werden.

In der Welt der Katzenzüchter ist der Titel der begehrteste, den eine Katze erringen kann. Sie erhöht die Anfragen und damit auch den Wert des Tieres. Kein Wunder, dass die 1300 vierbeinigen Teilnehmer aus allen Ecken der Welt nach Wien kommen: So gibt es Anmeldungen aus Brasilien, Mexiko, Spanien, Großbritannien, Ukraine, Russland oder Estland.

Die seltensten Katzen

Zu sehen sind Vertreter fast aller Katzenrassen. Die größten Gruppen sind Main Coon und die Norwegische Waldkatze. Auch Exemplare wenig bekannter Rassen wie American Curl Langhaar, Cornish Rex oder Kurilien Bobtail Langhaar wurden angekündigt. 24 Wertungsrichtern obliegt es, in 26 Kategorien die Schönste zu küren, eben den „World Winner 2016“.

Voriges Jahr in Malmö

„Es werden zehnmal so viele Rassekatzen wie bei einer normaler Ausstellung zu sehen sein“, sagt Karl Preiss, Veranstalter, Präsident des „Klub der Katzenfreunde Österreichs“ und selbst Katzenzüchter. Die Worldshow der FIFe (Federation Internationale Feline) wird seit 1991 jedes Jahr in einem anderen Land ausgetragen. Im Vorjahr fand sie im schwedischen Malmö statt.

Auch Maria Hofstätter, Mitglied des Ausstellungskomitees, züchtet seit 1994 Norwegische Waldkatzen. „Ich wollte einmal Junge bekommen“, erinnert sie sich. Daraus wurden inzwischen 55 Würfe zu vier bis fünf Katzenwelpen, wobei eine Katze pro Jahr einmal Junge bekommt. Hofstätter ist ein Riesenfan dieser Rasse: „Verspielt, robust, kinderlieb und lustig, mit einem wuscheligen Kragen und weichen Pratzen, die nie kratzen“, schwärmt sie. „World Winner“ hat sie aber noch keinen zu Hause.