Die Mittel für die Erhaltung der Infrastruktur sollten ursprünglich 2013 gekürzt werden, wurden aber schließlich nach Protest auf 3,6 Millionen Euro pro Jahr verdoppelt. "Diese Förderung läuft nächstes Jahr aus", so Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora, der am Freitag in Eisenstadt die Wichtigkeit der Fördermittel betonte.
Seit mehr als hundert Jahren bemühen sich die alpinen Vereine in Österreich um die Instandhaltung des Wegenetzes. Der Österreichische Alpenverein mit über 500.000 Mitgliedern in 195 Sektionen betreut bundesweit 232 Hütten mit einem Versicherungswert von über 200 Millionen Euro. "Sie sind ein Teil der alpinen Infrastruktur, die für das wanderbare Österreich heutzutage nicht mehr wegzudenken wäre", sagte Ermacora.
Teure alpine Infrastruktur
Es gelte, 26.000 Kilometer alpine Bergwege zu betreuen, zu erhalten, zu markieren und instand zu setzen. Die alpine Infrastruktur stehe der Allgemeinheit zur Verfügung. "Wenn eine Hütte wegbricht, dann brechen auch die Wege rund um diese Hütte weg", so Ermacora.
In den vergangenen vier Jahren seien durch den ÖAV 33 Millionen Euro in Hütten und Wege investiert worden - im Schnitt pro Jahr acht Millionen Euro. Der Alpenverein wende über ein Viertel seines Budgets für die Erhaltung der alpinen Infrastruktur auf, erläuterte Ermacora. Pro Mitglied fließen circa neun Euro aus dem Mitgliedsbeitrag in die Hütten und Wege.
Würde man die Personalkosten der ehrenamtlichen Mitarbeiter im ÖAV errechnen, ergäbe sich pro Jahr ein Budgetvolumen von 33 Millionen Euro. "Allein 3,8 Millionen Euro fallen auf die Erhaltung der Wege und die Sanierung der Hütten", so der Alpenvereinspräsident.
WC-Spülung um fünf Euro
2017 laufe die Subvention durch den Bund aus. Er hätte sich erhofft, "dass wir diese Förderung für weitere fünf Jahre oder überhaupt auf unbegrenzt bekommen", sagte Ermacora. Man habe bereits Vorgespräche geführt und will nun versuchen, die zuständigen Politiker zu überzeugen, "wie wichtig die Hütten und Wege für unser Land sind und wie wichtig auch diese Unterstützung ist."
Im hochalpinen Gelände sei es wesentlich schwieriger, eine Bausubstanz zu erhalten als im Tal. Zum Beispiel koste im hochalpinen Raum einmaliges WC-Spülen rund fünf Euro, eine Kilowattstunde Strom bis zu vier Euro. Baukosten seien im Gebirge bis zu zweieinhalb Mal höher als im Tal.
In Eisenstadt findet am Samstag die diesjährige Hauptversammlung des Alpenvereins statt, bei der auch die mit strengen Auflagen - etwa in den Bereichen Energieversorgung, Trinkwasserhygiene und Abwasserentsorgung - versehenen Umweltgütesiegel vergeben werden. Mit der Verleihung des Gütesiegels an die Austriahütte im Dachsteingebirge sind nun alle 16 von der Wiener Sektion Austria des Alpenvereins bewirtschafteten Schutzhütten zertifiziert.