Zwei sehr ähnlich gelagerte Fälle wurden am Freitag publik: Ein Tiroler und ein Salzburger stehen im Verdacht Tschetschen Geld angeboten zu haben, um Rivalen aus der Welt zu schaffen.
Tschetsche ließ Komplott auffliegen
Ein ehemaliger Tiroler Polizist, der auch Hauptangeklagter in einem Drogenprozess ist, soll einem Tschetschenen Geld geboten haben, um jemanden aus seinem Bekanntenkreis aus dem Weg zu räumen. "Wir ermitteln unter anderem wegen des Verdachts der Anstiftung zum versuchten Mord", bestätigte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr der APA einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Freitagsausgabe).
Der Beschuldigte wurde am 11. Oktober in Wien festgenommen, so Mayr. Einen Tag später wurde die U-Haft über den 43-Jährigen verhängt. Zudem habe die Anklagebehörde Ermittlungen wegen "des Verdachts der Anstiftung zur versuchten schweren Körperverletzung" aufgenommen. Der Beschuldigte soll den Tschetschenen nämlich zudem beauftragt haben, einen Türsteher zu verprügeln.
Verdacht des Suchtgifthandels
Der ehemalige Polizist und Chef einer Securityfirma war bereits wegen des Verdachts des Suchtgifthandels ins Visier der Justiz gekommen. Im November des vergangenen Jahres nahmen Drogenfahnder die Sicherheitsfirma sowie mehrere Wohnungen unter die Lupe und die Ermittlungen kamen ins Rollen. Der Prozess gegen den 43-Jährigen ist noch im Laufen. Beim vorerst letzten Verhandlungstermin sagte ein ehemaliger Mitarbeiter und nunmehr Hauptbelastungszeuge aus.
Diesen hätte der Tschetschene verprügeln sollen, ließ das Komplott aber auffliegen. Er gab laut "TT" an, dass ihm vom 43-Jährigen zudem 5.000 Euro für die Ermordung eines Bekannten geboten worden seien. Seine Behauptung habe er mit detaillierten Kenntnissen über die Wohnorte, Autos und Kennzeichen des geplanten Opfers untermauert. Zudem habe der Tschetschene mehrere Personen genannt, an die der Ex-Polizist mit dem Mordauftrag herangetreten sein soll.
Auch Salzburger wollte Rivalen töten lassen
Ein Salzburger ist wegen mutmaßlicher Anstiftung zum Mord am Freitag festgenommen worden. Der 45-Jährige soll einen Tschetschenen gegen Bezahlung von über 10.000 Euro beauftragt haben, einen Nebenbuhler zusammenzuschlagen und zu töten. Zur Tat kam es nicht. Der Tschetschene starb bei einem Verkehrsunfall. Der Verdächtige wollte jemand anderen anheuern, doch am Dienstag klickten die Handschellen.
Ermittlungen ergaben, dass sich das Ehepaar getrennt hatte und die Frau des Verdächtigen offenbar ein Verhältnis zu einem 46-jährigen Salzburger hatte. Laut Polizei soll der Beschuldigte den Tschetschenen im März den Auftrag dazu erteilt haben, den Nebenbuhler zu töten. Bei der Geldübergabe war auch ein Bekannter des Tschetschenen dabei.
Nach dem tödlichen Unfall setzte der 45-Jährige polizeilichen Angaben zufolge dann den Bekannten unter Druck, eine andere Person für den Auftrag anzuwerben und bot abermals Geld an. Doch der Mann wollte keine Schuld auf sich nehmen. Über Umwege erfuhr die Polizei von der Causa. Nach längeren Ermittlungen erfolgte die Festnahme des Verdächtigen.
Der Beschuldigte zeigte sich zum Teil geständig, bestritt aber eine Tötungsabsicht. Er habe den Nebenbuhler "nur" zusammenschlagen lassen wollen und dafür Geld bezahlt, lautete seine bisherige Verantwortung. Der Mann sitzt derzeit in der Justizanstalt Salzburg hinter Gitter. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.