Die Polizei sucht den fahrerflüchtigen Lenker und ermittelt wegen des Verdachts des versuchten Mordes: Es steht im Raum, dass der Mann absichtlich mit seinem Peugeot auf den Gehsteig gerast ist.
Die junge Serbin hatte sich in einer bekannten "Balkan-Disco" aufgehalten. Gegen 6.30 Uhr geriet sie im Umfeld des Lokals in der Daumegasse mit mehreren Männern in Streit. Einer aus der Gruppe soll die in Wien wohnhafte 22-Jährige recht hartnäckig angesprochen habe. Sie wies in ab, er ließ aber nicht locker. Ein Freund der Frau entschärfte die Situation, indem er ankündigte, man werde jetzt wie ausgemacht heimfahren, außerdem informierte er ihren Bruder, der sich noch im Club aufhielt, berichtete Polizeisprecher Christoph Pölzl. Mehrere Umstehende hätten geholfen, die Auseinandersetzung verbal beizulegen.
Lenker beschleunigte
Die 22-Jährige machte sich dann in Begleitung einer Freundin in Richtung der Bushaltestelle Grenzackerstraße auf. "Nach ersten Erhebungen bog plötzlich ein Mann, er dürfte zu jenen Männern gehört haben, die mit der Frau in Streit geraten waren, mit seinem Pkw mit hoher Geschwindigkeit in die Grenzackerstraße ein", schilderte der Sprecher den folgenden Ablauf. "Als der Fahrzeuglenker auf Höhe des dortigen Schutzwegs war, beschleunigte er erneut, lenkte sein Fahrzeug mitten auf den Gehsteig und fuhr die 22-Jährige nieder."
Der Lenker flüchtete mit seinem Pkw, ohne die Geschwindigkeit zu reduzieren, in Richtung Laxenburger Straße. Das Landeskriminalamt Wien hat den Fall übernommen. Die Annahme, dass der Lenker direkt auf die Frau am Gehweg zugefahren sein könnte, legten neben den Zeugenaussagen die gefundenen Beschleunigungsspuren am Asphalt nahe. Zeugen sagten auch aus, der gesuchte Autolenker habe zu der Gruppe von Männern gehört, mit denen die junge Frau Streit gehabt hatte.
Die 22-Jährige wurde mit Verdacht auf einen Schädelbruch, ein Schädelhirntrauma und eine Verletzung der Wirbelsäule in ein Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand war laut den behandelnden Ärzten Sonntagnachmittag stabil und sie befand sich nicht weiter in Lebensgefahr, war aber nicht einvernahmefähig.