Im ersten Halbjahr 2016 sind bei 17.200 Verkehrsunfällen auf Österreichs Straßen 21.740 Menschen verletzt worden. Das ist eine Steigerung um knapp 500 Unfälle und rund 900 Verletzte im Vergleich zum Jahr davor, berichtete die Statistik Austria am Freitag. Einen Rückgang um elf Prozent gab es bei den Verkehrstoten.
190 Menschen kamen ums Leben
190 Menschen starben auf Österreichs Straßen, das ist das bisher zweitniedrigste Halbjahresergebnis seit Beginn der Aufzeichnung 1961. 73 Prozent der Getöteten waren Männer. Vier Kinder starben in den ersten sechs Monaten, 2015 waren es noch neun. Rückläufig war auch die Zahl der getöteten (Leicht)-Motorradfahrer. So starben bis Ende Juni 2016 insgesamt 28 Biker, im Vorjahr waren es 37. In Wien gab es mit 44,4 Prozent mehr den größten Anstieg an Verkehrstoten, dort starben in den ersten sechs Monaten 13 Menschen bei einem Unfall. Im Burgenland starben im gleichen Zeitraum fünf Personen bei einem Verkehrsunfall, hier war die Zahl am stärksten rückläufig.
Ausgenommen von Kärnten stieg die Zahl der Unfälle in allen Bundesländern - von einem Plus von 1,7 Prozent in der Steiermark bis zu einer Zunahme von 11,8 Prozent in Vorarlberg. Bei Alkounfällen gab es gar eine Steigerung von 13 Prozent, insgesamt wurden dabei 178 Personen mehr verletzt als im Vergleichszeitraum 2015. Bei Alkounfällen getötet wurden heuer sieben Personen, im Jahr davor zehn Menschen. Die Zunahme der Alkohol-Unfälle ist für Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) alarmierend. Eine Reduktion erwartet sich der Minister durch sein geplantes Alko-Lock-Programm. Diese ins Auto eingebauten Geräte verlangen Atemluftproben vor und während der Fahrt und sollen verhindern, dass alkoholisierte Personen fahren.
Mehr Unfälle mit Lkw über 3,5 Tonnen
Den größten Anstieg an Verletzten gab es mit 15,6 Prozent in Vorarlberg, dort wurden 1107 Menschen verletzt. Danach folgten das Burgenland mit einem Anstieg von 11,7 Prozent und Wien mit 9,3 Prozent. Nur in Niederösterreich wurde ein Rückgang verzeichnet, hier gab es um 1,7 Prozent weniger Verletzte als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Auffallend war auch die Zunahme von Unfällen mit Lkw über 3,5 Tonnen. Diese stiegen um 21,3 Prozent auf insgesamt 614 Unfälle bis Ende Juni. "Sinnvoll sind hier einheitliche europäische Standards. Ich setze mich dafür ein, dass ab 2020 alle Lkw-Neufahrzeuge mit Rundum-Kameras ausgestattet sind", betonte Leichtfried in einer Aussendung.
Die Zahl der Verkehrstoten ist auch nach dem ersten Halbjahr 2016 weiter rückläufig. Bis einschließlich Sonntag, 25. September, starben nach Angaben des Innenministeriums auf Österreichs Straßen insgesamt 325 Menschen. 2015 waren es 366 Opfer.