Achselhaare, Fettpölsterchen, Menschen wie du und ich? Der schwedische Moderiese H&M geht mit seinem neuen Werbespot einen Schritt auf "Normalsterbliche" zu und setzt mit seiner Kampagne für die Herbstkollektion 2016 neue Akzente, weg von der vermeintlichen Perfektion, hin zum realen Leben. Im Fokus des Spots stehen Frauen abseits der üblichen Geschlechterstereotypen. Mit gängigen Schönheitsidealen, welche H&M und der Rest der Modebranche jahrelang propagiert haben, wird darin komplett gebrochen. Frauen mit Achselhaaren, Frauen mit Hüftspeck, Frauen mit Glatzen - und das ist nur ein Auszug der Protagonistinnen.
Für den Werbespot konnten unter anderem Schauspielerin Lauren Hutton, Model Adwoa Aboah, Transgender-Model Hari Nef sowie die Sängerin der Band „Lion Babe“, Jillian Hervey, gewonnen werden. Auch die musikalische Untermalung des Spots - eine Neuinterpretation von Tom Jones "She's a Lady" - wird von den "Lion Babes" gestellt.
Frauen in all ihrer Diversität abzubilden und auch all diese anzusprechen und als Kundinnen zu gewinnen, so da ambitionierte Ziel des Moderiesen. Gelungen oder nicht? Fix ist, dass das Projekt für viel Aufregung gesorgt hat. Das Werbeziel scheint erreicht.
Die Reaktionen im Netz fielen - wie so oft - gespalten aus. Während die einen den Feminismus gefeiert sehen und von einem "starken Statement" sprechen, prangern andere die Tatsache an, dass tausende Frauen, die in Ländern wie Bangladesch und Co. als Näherinnen für die großen Modekonzerne ihr Leben in Armut fristen, im Spot freilich ausgespart bleiben.
Unter dem #ladylike wird darüber im Netz heftig die Meinung ausgetauscht.