Ein Paar aus der deutschen Stadt Nürnberg hatte die Gletschermumie Ötzi am 19. September 1991 in den Ötztaler Alpen an der italienisch-österreichischen Grenze entdeckt. "In den Alpen orientieren sich die Grenzen an den Wasserscheiden. Aber man konnte direkt entlang der Wasserscheide keine Grenzsteine setzen", erklärte der Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner. "Was den Einflussbereich des Wassers angeht, lag Ötzi in Österreich, aber laut Grenzverlauf in Südtirol." Messner hält es für seinen Verdienst, dass die Ötzi nach ihrem Fund vor 25 Jahren in Italien geblieben ist.
Rund um Ötzi gab es nach dem Fund allerlei bizarre Interpretationen. Manche sahen in ihm eine ägyptische Mumie, die Messner dort abgelegt haben soll. Ihm sei unterstellt worden, die Mumie in die Alpen gebracht zu haben, "um aus meiner damaligen Südtirolumrundung eine Sensation zu machen", sagte Messner dazu. "Die Unterstellungen, die mir wegen Ötzi gemacht wurden, passen auf keine Kuhhaut."