Am Wiener Straflandesgericht müssen sich am Dienstag zwei Männer wegen eines brutalen Überfalls auf einen Wiener Arzt und seine Ehefrau verantworten. Die Angeklagten gehörten einer Bande an, die im Februar in das Haus in Döbling eindrangen, die Opfer fesselten und Bargeld und Schmuck erbeuteten. Die Täter gingen bei der "Home Invasion" - der ersten in diesem Jahr in Wien - äußerst brutal vor.
Die Opfer erlitten bei der Tat leichte Verletzungen. Zuerst wurde die 70-jährige Frau, die ihren Mann erwartete und daher arglos die Haustür ihres Hauses in der Kahlenberger Straße im Nobelbezirk Döbling öffnete, sofort attackiert, genötigt, die Wertgegenstände preiszugeben, und anschließend gefesselt und geknebelt. Als dann ihr Ehemann 30 Minuten später zu Hause eintraf, malträtierten sie auch den Mediziner mit Schlägen.
Die Kriminellen erbeuteten bei dem Überfall auf das Ehepaar Bargeld und Schmuck. Dank einer DNA-Spur am Tatort konnte ein Wiener vier Monate nach dem Überfall als mutmaßlicher Täter identifiziert werde. Der gebürtige Serbe diente der Bande als Dolmetsch. Sein Cousin wurde kurze Zeit später ebenfalls festgenommen. Die beiden müssen sich nun vor Richterin Gerda Krausam verantworten. Bei der "Home Invasion" waren drei weitere Männer - scheinbar Verwandte der beiden Angeklagten - involviert.
Schmuck gleich nach der Tat versetzt
Den Schmuck versetzten die Männer unmittelbar nach der Tat bei einem Hehler. Der Hauptangeklagte gab an, dafür einen Anteil von rund 2.000 Euro erhalten zu haben. Die Deliktsform der "Home Invasion" ist den Ermittlern schon länger bekannt, die bisher identifizierten Täter stammen demnach aus Rumänien, Serbien oder Bulgarien. In Wien wurden in diesem Jahr drei dieser brutalen Raubüberfälle verübt.
Nach dem Coup im Februar in Döbling wurden zu Ostern im gleichen Bezirk ein weiterer Arzt und seine Frau Opfer einer solchen Bande. Ende Juni ist ein Bankiers-Ehepaar in seinem Wohnhaus im Westen Wiens von Unbekannten überfallen worden.