Ein 16-Jähriger wollte in der Nacht auf Donnerstag gemeinsam mit einem Bekannten einen vergessenen Rucksack aus einer Asylwerberunterkunft in Wien-Ottakring holen. Die Burschen wurden dort von zwei Männern mit einem Messer bedroht, beraubt sowie mit einer Pfanne und einem Schraubenzieher attackiert. Zudem drohten die algerischen Asylwerber den Opfern mit Vergewaltigung. Das Duo wurde festgenommen.

Hatte zuvor dort gewohnt

Der 16-jährige - auch ein algerischer Asylwerber - hatte zuvor ebenfalls in der Unterkunft gewohnt. Weil er dort einmal Cannabis auf einem Tisch liegen gesehen hatte und keinesfalls mit dem Gesetz in Konflikt kommen wollte, war er dann ausgezogen, schilderte Polizeisprecher Christoph Pölzl. Dabei vergaß der Bursche jedoch seinen Rucksack. Diesen wollte er kurz nach Mitternacht holen, gemeinsam mit einem 15-jährigen Libyer fuhr er so spät noch nach Wien.

Bedroht, beraubt und verletzt

Als die beiden Burschen die Wohnung in der Klausgasse betraten, wurden sie sofort von den zwei Männern im Alter von 28 und 38 Jahren mit einem Messer bedroht. Die Jugendlichen mussten sämtliche Wertsachen - Bargeld und Handys - abgeben, ehe sie von den beiden Beschuldigten mit einer Pfanne und einem Schraubenzieher attackiert und leicht verletzt wurden. Die Männer zwangen die Burschen, sich auf Sessel zu setzten, drohten sie zu vergewaltigen und wollten sie fesseln. Um eine Schnur zu holen, verließen sie den Raum. Diesen Moment nutzten die Burschen zur Flucht, sagte Pölzl.

Suchtgifthund war erfolgreich

Auf der Straße hielten die Jugendlichen eine Polizeistreife an. Als die Beamten die Wohnung betraten, warf der 28-Jährige einen Sack Marihuana aus dem Fenster. Ein Suchtgiftspürhund wurde beigezogen, dieser erschnüffelte sofort das weggeworfene Gras. Weitere Drogen wurden nicht gefunden. Allerdings stellten die Polizisten in der Wohnung mehrere gestohlene Handys, Geldbörsen sowie Bargeld sicher. Der 28-Jährige und sein 38-jähriger Komplize wurden festgenommen.

Die attackierten Burschen erlitten Prellungen und Abschürfungen. Gegenüber den Polizisten gaben sie an, grundlos von den Männern angegriffen worden zu sein. Die Einvernahme der Beschuldigten war am Donnerstag noch ausständig.