Der Überfall auf ein Ehepaar aus Saudi-Arabien am Dienstagabend auf der Esplanade in Zell am See (Pinzgau) ist geklärt. Zwei 14-jährige Burschen aus der Bergstadt erschienen einen Tag später bei der Polizei und legten ein Geständnis ab. Sie nannten auch die Namen der beiden Komplizen, die daraufhin festgenommen wurden. Alle vier Verdächtigen sind geständig, berichtete die Polizei am Freitag.
Als Grund für die Selbstanzeige gaben die beiden 14-Jährigen an, dass der Druck in sozialen Medien und die Tragweite ihrer Tat zu groß geworden seien. Außerdem seien sie von den beiden Komplizen - ein 25-Jähriger und seine 17-jährige Freundin - mit dem Umbringen bedroht worden, sollten sie zur Polizei gehen.
Bargeld und Kommunikationsprobleme
Das Quartett hatte am Dienstag beschlossen, arabische Urlauber auszurauben. Sie suchten dezidiert Gäste aus dieser Region aus, weil sie entsprechendes Bargeld erwarteten und vermuteten, dass der Überfall aufgrund der sprachlichen Schwierigkeiten nicht so leicht geklärt werden könnte. Die Einheimischen kauften am selben Tag zwei Pfeffersprays und einen Elektroschocker und vereinbarten, dass die eigentliche Tat die beiden Jüngeren durchführen, weil ihnen aufgrund des Alters eine geringere Strafe droht. Die Älteren hätten die Täter absichern sollen.
150 Euro erbeutet
Doch als die 14-Jährigen dann spätabends auf ein arabisches Paar zugingen, trauten sie sich den Überfall nicht zu. Deshalb beschlossen die Jugendlichen, die Rollen zu tauschen. Um 23.00 Uhr attackierten der 24-Jährige und seine Freundin ein Urlauberpaar und sprühten ihnen Pfefferspray ins Gesicht. Danach bedrohten alle vier die Araber und raubten 150 Euro, ehe sie mit einem in der Nähe abgestellten Wagen davonfuhren. Die beiden Opfer wurden leicht verletzt.
Die beiden älteren Verdächtigen wurden in die Justizanstalt Puch-Urstein eingeliefert. Die 14-Jährigen werden auf freiem Fuß angezeigt.