Nach der Hitzewelle hat sich am Montagabend und in der Nacht auf Dienstag die heiße Luft in heftigen Wärmegewittern entladen, die für Überflutungen, Murenabgänge, umgestürzte Bäume und Verkehrsbehinderungen gesorgt haben. Besonders betroffen waren die Bundesländer Steiermark, Salzburg, Oberösterreich und Tirol. Hunderte Feuerwehrleute standen im Einsatz.

Hagel, Sturm und Niederschläge

Die heftigen Gewitter haben in Salzburg für Überflutungen, Murenabgänge, abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Laut Landesfeuerwehrkommando rückten 15 Feuerwehren mit 310 Mitgliedern zu 64 Einsätzen aus. Betroffen waren vor allem die Gemeinden Dienten, Mühlbach am Hochkönig, Bischofshofen, St. Johann, Pfarrwerfen und Annaberg in den Bezirken Pinzgau, Pongau und Tennengau.

Gegen 19.00 Uhr war eine Unwetterzelle mit Hagel, Sturm und schweren Niederschlägen über die drei Bezirke hinweggezogen. Auch unter Wasser stehende Keller waren die Folge. In der Gemeinde Annaberg (Bezirk Hallein) wurde die Lammertalstraße (B162) auf einer Länge von 500 Metern durch einen Murenabgang verlegt. Die Feuerwehren konnten das Erdreich aber bereits am späteren Abend wieder wegräumen.

Die Gemeinde Mühlbach war auf dem Straßenweg ebenfalls wegen eines Murenabgangs nicht mehr erreichbar. Am Dienstag war der Tourismusort von Bischofshofen aus wieder einspurig erreichbar, vom Dientner Sattel aus war die Straßenverbindung nach Mühlbach zu Mittag noch gesperrt, wie ein Mitarbeiter der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion Salzburg auf Anfrage erklärte.

Einsatzkräfte der Feuerwehr während der Abpumparbeiten in Schärding
Einsatzkräfte der Feuerwehr während der Abpumparbeiten in Schärding © APA/BFKDO SCHÄRDING

Gemeinden am Inn betroffen

In Oberösterreich sind nach den Unwettern fast 70 Freiwillige Feuerwehren mit an die 1000 Helfern zu insgesamt 250 Einsätzen ausgerückt. Sie pumpten Wasser von Straßen und Kellern ab und beseitigten umgestürzte Bäume, die Verkehrswege, darunter auch die Innkreisautobahn (A8), blockiert hatten. Hauptbetroffen waren die Bezirke Ried und Schärding und dort vor allem die Gemeinden entlang des Inn. Zum Teil dauerten die Aufräumarbeiten noch Dienstagnachmittag an, wie das Landesfeuerwehrkommando auf APA-Anfrage mitteilte.

In Tirol wurde von den Unwettern die Bezirkshauptstadt Imst am stärksten getroffen. Bei der Auffahrt zum Hahntennjoch kam es zu einer Verklausung, woraufhin sich Schlamm und Geröll den Weg durch die Straßen bahnten. Ein Haus wurde evakuiert, weil es drohte, unterspült zu werden. Mehrere Keller standen unter Wasser und mussten ausgepumpt werden. Die Leitstelle verzeichnete in der Nacht auf Dienstag landesweit rund 140 Einsätze, davon etwa 40 allein in Imst. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) machte sich am Dienstag an Ort und Stelle ein Bild von den Schäden. Dann sollen die Hilfeleistungen koordiniert werden, hieß es seitens des Landes.

Schlamm und Geröll in Imst
Schlamm und Geröll in Imst © APA/ZEITUNGSFOTO.AT